KonBon am Marktplatz Hildesheim

Hildesheim – Eine Random-Tagestour

Neulich wollte ich unbedingt los und einen Ausflug machen. Ich hatte schnell drei Ideen, die aber nicht an dem Samstag geöffnet hatten. Also begab ich mich aufgrund völliger Planlosigkeit auf eine Random-Schienen-Safari, die mich nach Hildesheim führte.

Meine Definition der Random-Schienen-Safari

Am Hamburger Hauptbahnhof schaute ich auf die Anzeigetafel und nahm einfach die nächste Regionalbahn, die fuhr. In meinem Fall war das die Regionalbahn nach Uelzen mit Weiterfahrt nach Hannover.

Hätte schlimmer kommen können. Ahrensburg zum Beispiel. Das wäre ein kurzes Vergnügen geworden. Meine Gesamtreisezeit beschränkte ich an diesem Tag auf maximal 4 Stunden für eine Strecke. Also stieg ich in den Zug nach Hannover und startete die Stoppuhr. Ich war gespannt, wo mich ein Umstieg in Hannover in dieser Zeit hinführen würde.

Immer der Sonne hinterher

Die Hansestadt zeigte sich bei Abfahrt in wundervollen allumfassenden Hamburger Grau. Da meine Bahn nun in den Süden fuhr, kam ab Lüneburg folgerichtig überwiegend die Sonne zum Vorschein. In Hannover hat es mich dann in die S3-Bahn nach Hildesheim verschlagen. Der Übergang betrug 4 Minuten und somit war die Fahrt nahtlos und damit alternativlos. In Hildesheim kam ich dann nach insgesamt 3 Stunden und 23 Minuten an. Da habe ich schon schlimmeres durchgezogen.

Hildesheim – Ein Spaziergang mit Überraschungen

Ich wusste absolut nichts über diese Stadt und entsprechend ging es einigermaßen planlos nur mit Google Maps bewaffnet auf die Erkundung des Bereichs südlich des Bahnhofs. Dabei gab es deutlich mehr zu sehen, als ich es erwartet habe. Ich erspähte ein paar Punkte auf der Karte und formte mir in meinem Kopf einen groben Rundweg mit Wallanlagen und Altstadt. Hier zeige ich euch, was ich entdeckt und erlebt habe.

Matsche-Pampe, egal wo man hintritt

Vom Bahnhof ging es als erstes Richtung St. Michaelis Kirche durch eine Art Schlucht. Ich dachte mir, bei schönem Wetter gemütlich durch eine parkähnliche Landschaft zu gehen, wäre für den Einstieg eine gute Idee. Mit „Ich dachte“ fängt das Elend dann ja meistens auch an. Der Weg durch die Schlucht war komplett matschig und rutschig.

So eierte ich vor mich hin und hinter dieser Brücke wollte ich links hoch zur angepeilten Kirche. Doch der Weg darauf war steil und noch viel matschiger. Ich probierte mein Glück, aber das Risiko mich auf die Fresse zu packen, war mir einfach zu groß. Ich muss ja keine Fangopackung schon wenige Minuten nach meiner Ankunft auf meinen Klamotten auftragen. Also ging ich den Weg immer weiter und es wurde noch viel matschiger. Muss viel geregnet haben in Hildesheim.

Später kam ich dann an dem Seniorengraben an. Alte Menschen waren hier nicht zu sehen. Insgesamt war hier überhaupt niemand zu sehen, die gesamte Zeit bisher. Scheinbar wissen die Hildesheimer, dass hier spazieren momentan nicht die allerbeste Idee ist.

Am Ende vom Seniorengraben kam dann des Matsches Höhepunkt. Dann bekamen meine vollgematschten Schuhe endlich vernünftigen Boden unter die Füße. Jetzt ging es auch endlich schneller voran. Ich ging einen Hügel hoch auf den Wall bis zur Brücke zurück. Waren wieder ein paar Minuten, aber das Spazieren machte nun erheblich mehr Spaß.

Am Ende des Aufstiegs gab es dann einen Blick über das nordöstliche Hildesheim. Ziemliche Höhe hat dieser Hügel hier. Erinnert mich an meine Bielefeld-Tour. Der Ausblick war allerdings ein wenig nüchtern. Ein Blick auf die Altstadt ist da sicher sehr viel schöner.

UNESCO-Welterbe: St. Michaelis Kirche in Hildesheim

Diese Kirche ist ein echt beeindruckendes Bauwerk. Von innen wie auch von außen ist das ein spektakuläres Monument. Seit 1985 zählt diese Kirche zu den UNESCO-Weltkulturerben. Ich werde euch hier jetzt nicht mit Fotos überfluten, denn ich möchte ja, dass ihr hinfahrt, um diese Orte selbst zu entdecken. Nur soviel, der Besuch ist ein Pflichttermin, wenn ihr in Hildesheim seid.

In der Kirche ist in einer Ecke noch eine kleine Gedenkstätte eingerichtet, welche an die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erinnert. Diese habe ich euch in diesem Blogeintrag vorgestellt.

Mahnmal in St. Michaelis Kirche

Hier erzähle ich euch, wie es dieser Kirche während des Zweiten Weltkriegs ergangen ist.

Nach rund 30 Minuten in und um die St. Michaelis Kirche ging mein Spaziergang dann weiter.

Mein Weg zum Oskar Schindler Denkmal

Wusstet ihr, dass Oskar Schindler in Hildesheim die letzte Zeit seines Lebens verbracht hat, bevor er dann am 9. Oktober 1974 in dieser Stadt gestorben ist? Wenn nein, könnt ihr hier ein wenig mehr über Oskar Schindler erfahren.

Oskar Schindler Denkmal

Hier habe ich für euch etwas zu dem Denkmal geschrieben, welches sich nur ein paar Meter von seinem letzten Wohnort befindet.

Auf dem Weg von der St. Michaelis Kirche zu diesem Denkmal habe ich aber noch ein paar Entdeckungen gemacht. Ich ging erst einmal Richtung Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim. Dort habe ich dann dieses Straßenschild entdeckt. Hier ist der Name ganz offensichtlich Programm!

Ich ging weiter und kam an einem Teich vorbei. Bei Google Maps stelle sich dieser als Kalenberger Graben vor. Inmitten von Häusern kann man hier sicher ein paar schöne Momente verbringen. Aber ich wollte weiter. Es gab noch viel zu entdecken.

Nach ein paar Metern war ich ganz unvermittelt auf einem Friedhof. Dieser war aber schnell durchwandert und es ging auf einem Wanderweg zwischen 2 Bächen entlang.

Auch jetzt ist man noch mitten in der Innenstadt. Aber das hier scheint auch ein Teil der ehemaligen Wallanlagen zu sein. Kurze Zeit später war ich auch schon an dem Denkmal von Oskar Schindler.

Knast und Lappenberg

Ich ging von dem Denkmal schnellstmöglich wieder ins Grüne. Dabei musste ich feststellen, dass Hildesheim einen riesigen Sportpark hat, in dem mehrere Vereine ihre Fußballplätze und sonstigen Sportanlagen haben. So konzentriert auf einem Fleck finde ich spannend. Leider gab es nirgendwo einen Kick zu sehen. Also ging es weiter Richtung Lappenberg. Dabei kam ich auch an diesem Gebäude vorbei.

Dass dieses ein Gefängnis ist, habe ich erst daheim beim Schreiben dieses Blogbeitrags erfahren. Hier wird man scheinbar noch so richtig schön mittelalterlich eingekerkert, wenn das Gesetz dieses für notwendig ansieht. Dann ging ich durch das Neue Tor, welches durch den Wall führte. Auch so ein spannendes Bauwerk von damals.

In diesem kleinen Tunnel habe ich dann auch Hasi entdeckt. Was Hasi da zu suchen hatte und wer es dort ausgesetzt hat, ist bis heute ein Rätsel. Glücklich sieht Hasi jedenfalls nicht aus!

Jetzt ging es zur letzten Gedenkstätte meines Tagesausflugs nach Hildesheim, dem Mahnmal Am Lappenberg. Hier erfahrt ihr mehr darüber.

Mahnmal Am Lappenberg

Ich erzähle euch, was es mit diesem Mahnmal auf sich hat. Schaut euch dazu diesen Blogeintrag an.

Nach einem Moment innehalten ging der Spaziergang dann auch direkt weiter.

Überall Fachwerkhäuser

Jetzt ging es durch einen Stadtteil voller Fachwerkhäuser und dem Kehrwiederturm. Dieser Turm ist der letzte erhalte Wehrturm der Stadt Hildesheim.

Hier ist es wirklich schön und ich mag einfach diese Straßen, wo so viele schöne Häuser erhalten sind. Man fühlt sich so richtig wie in einem Dorf.

Nun ging der Spaziergang weiter Richtung Dom.

UNESCO-Welterbe: Dom Mariä Himmelfahrt zu Hildesheim

Von dem Fachwerkhaus-Viertel ging es zu der Stinekenpforte. Diese ist einer der Zugange zum Dom von Hildesheim.

Wenn man hier ein paar Meter bergauf gegangen ist, bekommt man das nächste Welterbe der Stadt Hildesheim zu sehen. Es ist der Dom Mariä Himmelfahrt zu Hildesheim. Das nächste atemberaubende Bauwerk hier. Auch dieses solltet ihr euch auf jeden Fall von innen und von außen anschauen, wenn ihr diese Stadt besucht.

Auch vom Domplatz ist das Bauwerk nicht weniger beeindruckend. Das solltet ihr euch einmal im echten Leben anschauen! Daher Spoiler ich auch hier nicht allzu viel.

Direkt neben dem Dom, der ebenfalls seit 1985 zusammen mit der St. Michaelis Kirche zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde, findet ihr ein weiteres spannendes Gebäude. Dabei handelt es sich aber nur um das Niedersächsisches Landesamt für Soziales, Jugend und Familie. Dennoch auch eines dieser Bauwerke, die schön anzuschauen sind.

Weiter ging es mit dem Spaziergang Richtung Stadtkern.

Marktplatz Hildesheim

Mein Aufenthalt in dieser Stadt neigte sich so langsam dem Ende. Auf dem Weg zum Bahnhof bin ich aber noch am Marktplatz Hildesheim vorbeigehuscht. Auch hier ist noch alles schön und alt. Hier steht auch das Rathaus der Stadt Hildesheim. Ein wirklich schöner Marktplatz.

Hier kann man auch gemütlich einen Kaffee trinken und einen Moment verweilen.

Hildesheim bleibt stabil!

Schon bei meiner Ankunft habe ich festgestellt, dass in der Altstadt ein Straßenfest stattfindet. Auf dem Weg zum Bahnhof habe ich noch viele weitere Stände entdeckt. Auffällig war aber, dass sich eigentlich alle Stände sehr offensichtlich für Demokratie und gegen Rechts positioniert haben. Stabil Hildesheim!

Auf nach Hause

Am Bahnhof Hildesheim habe ich mal wieder ein wenig Kunst fotografiert. Ohne geht es auch nicht auf solchen Touren.

Dann musste ich aber auch schon schnell zum Gleis, da meine S3 nach Hannover wartete. Das nenne ich Timing. Ich mag es, wenn ich nicht lange auf das Fortbewegungsmittel warten muss.

Gegen 19:30 Uhr bin ich dann wieder in Hamburg gewesen. Dort musste ich auch nur ein paar Minuten auf den Bus warten, der mich nach Hause brachte. Dabei kamen dann aber wieder die guten alten Crime City Vibes der Hansestadt auf.

Fazit zu meinem Besuch in Hildesheim

Auch wenn ich am Anfang der Tour noch keinen Plan hatte, wo ich am Ende landen werde, hat die Tour richtig Spaß gemacht. Hildesheim ist absolut einen Tagesausflug wert, insbesondere wenn ihr schöne Bauwerke wie Kirchen mögt. Ich hatte diese Stadt überhaupt nicht auf dem Zettel, aber ich bin froh, dass mich die Random-Schienen-Safari hier hingeführt hat. Schaut euch die Altstadt selbst einmal an und habt einen schönen Tag in der achtgrößten Stadt von Niedersachsen.

Seid ihr schon einmal dort gewesen? Wenn ja, schreibt mir gerne in die Kommentare, wie euch die Stadt gefallen hat. Ich bin sehr auf eure Meinungen gespannt.

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