Elbe-Hochwasser Fluttor am Fischmarkt

Hafenspaziergang bei Elbe-Hochwasser

Heute gab es in Hamburg mal wieder eine starke Sturmflut mit 3,33 Meter über dem mittleren Hochwasser. Das Elbe-Hochwasser habe ich mir bei einem Spaziergang auf der Hafenpromenade einmal genauer angeschaut.

Ich bin mit der U-Bahn sehr langsam zum Bahnhof Baumwall gefahren. Von dort habe ich dann meinen Spaziergang gestartet. Das Wetter war sonnig, aber gelegentlich hat es einem eine steife Brise um die Nase gepustet. Wie wir Hamburger sagen würden, ein „büschen Wind“. Schuld war das Sturmtief „Zoltan“, welches Hamburg und auch einen Großteil von Deutschland ordentlich durchgelüftet hat.

Baumwall zu den Landungsbrücken

Als ich aus dem Bahnhof herausgekommen bin, habe ich sofort an der Niederbaumbrücke West gesehen, dass hier ordentlich was aus der Nordsee hochgeschwappt ist. Darunter können normalerweise Schiffe durchfahren. Ein paar Minuten bevor das Elbe-Hochwasser wieder zurückging, wäre ich wahrscheinlich sogar mit einem Kajak nicht mehr unter der Niederbaumbrücke West durchgekommen.

Ich ging die Jan-Fedder-Promenade entlang und da gab es an manchen tiefgelegenen Stellen ebenfalls bereits ein wenig Elbe auf der Promenade. Ein paar Radfahrer sind da durchgefahren. Diese sind nicht ertrunken, war an dieser Stelle also nicht ganz so tief.

Dann kam ich bei der Cap San Diego vorbei. Die lag natürlich sehr hoch und war dadurch besonders fotogen. Kein Wunder, dass heute so viele Menschen mit großen Kameras unterwegs waren. Auch wenn es gerade mal 11 Uhr war, kamen irgendwie schon Sonnenuntergangs-Vibes auf.

Ein paar Schritte weiter liegt das nächste Wahrzeichen vom Hamburger Hafen. Dabei handelt es sich um das Museumsschiff Rickmer Rickmers. Ein echt schönes Teil. Habt ihr darauf schon mal den Escape-Room gespielt? Könnt ihr diesen empfehlen? Schreibt es gerne mal in die Kommentare.

Jetzt kam ich an den Landungsbrücken an. Scheinbar fuhren sogar noch einige HVV Hafenfähren. Aber statt über die Brücke 1 oder 2 herunterzugehen, war der Weg beim Höhepunkt der starken Sturmflut eher eine Bergetappe. Brücke 3 und auch einige später folgende Brücken waren nicht mehr begehbar, da der Anfang der Brücke unter Wasser lag und die Fluttore geschlossen waren.

Nun ging es am Alten Elbtunnel vorbei über die Brücke 7 auf den Schiffsanleger.

Landungsbrücken bis zum Altonaer Fischmarkt

Ich schaute mal rüber auf die andere Uferseite. Da gibt es normalerweise auch mehr Kaimauern zu sehen. Aber Standard ist ja langweilig, daher bin ich jetzt hier mal bei Elbe-Hochwasser unterwegs.

Trotz des starken Elbe-Hochwassers waren doch so einige Schiffe unterwegs. Damit habe ich nicht so richtig gerechnet. Anderseits, so kann man immerhin nicht so leicht auf Grund laufen.

Über die Brücke 10 ging es dann wieder auf das Festland zurück und an der Hafenstraße Richtung Altonaer Fischmarkt. Dabei kam man an tiefgelegenen Parkplätzen vorbei, die schon halb geflutet waren.

Spannend war auch ein Parkverbotsschild, welches schon in der Elbe stand. Starkes Symbolbild für die regelmäßig bei Hochwasser absaufenden Autos.

Ein paar Menschen waren auch noch dabei, das eigene Auto in Sicherheit zu bringen. Das Elbe-Hochwasser hätte heute wahrscheinlich nicht für einen Totalschaden an der Karre gereicht, da der Scheitelpunkt zur Zeit der Flucht bereits erreicht war.

Weiter ging mein Spaziergang und ich erhaschte einen Blick auf den Anleger der HADAG Seetouristik und Fährdienst AG. War geschlossen. Anders hätte ich das jetzt auch nicht erwartet.

Direkt daneben findet ihr im U-Boot-Museum Hamburg die U-434. Davon war auch nur noch das Nötigste zu sehen. Normal geht das U-Boot nicht so stark auf Tauchstation.

Ein paar Schritte weiter waren auch viele Menschen, die noch auf Tuchfühlung mit der Elbe gehen wollten. Ob da wohl jemand mit nassen Füßen nach Hause gegangen ist?

Mein Blick richtete sich nun Richtung Fischauktionshalle. Hier war ich als Kind mal bei einem Konzert am Tag nach einer Sturmflut. Damals ging nicht ganz unerwartet Strom nicht und alles war noch nass, sodass die Bands unter anderem mit Drummer-Duellen improvisiert haben, bis der Strom wiederhergestellt wurde.

Ich hatte überlegt, noch ein wenig Fähre zu fahren. Aber so richtig gut funktionierte das nicht, wenn man hier in Altona starten wollte. War mir ja vorher klar, aber wie sehr das nicht geht, hatte ich nicht auf dem Zettel.

Selbst die Straßenbeleuchtung wurde einmal kräftig durchgespült. Ob die Laternen wasserdicht sind? Weiß das hier jemand?

Jetzt schaute ich noch einmal auf dem Fischmarkt vorbei, erspähte abermals Elbe-Hochwasser-Gucker und schon spazierte ich Richtung Reeperbahn, um wieder nach Hause zu fahren.

Fazit zu meinem Spaziergang während des Elbe-Hochwassers

Es war wunderschönes Wetter. Ein wenig kalt und vereinzelt pustete Sturmtief „Zoltan“ noch mal ordentlich, aber ansonsten war es eine wunderbare und friedliche Stimmung. Kein großes Getöse von der Elbe, keine riesigen Wellen. Alles entspannt und zumindest bei 3,33 Meter über dem mittleren Hochwasser sicher, wenn man die Promenade entlangschlendert.

Auch wenn ich seit Jahrzehnten in Hamburg wohne, habe ich jetzt das erste Mal hier eine starke Sturmflut live begutachtet. Kannte ich bisher nur aus Hitzacker, wo ich als Jugendlicher geholfen habe, Sandsäcke zu füllen.

Der Spaziergang hat mir Spaß gemacht und ich hoffe für alle direkt unfreiwillig Betroffenen, dass keine größeren Schäden entstanden sind. Habt ihr auch schon mal eine Sturmflut in Hamburg angeschaut, was habt ihr dabei empfunden? Schreibt es mir mal in die Kommentare.

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