Opfern Nationalsozialistischer Justiz in Hamburg

Mahnmal für die Opfern nationalsozialistischer Justiz in Hamburg

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Bei meinem Spaziergang durch Planten un Blomen bin ich am Mahnmal für die Opfern nationalsozialistischer Justiz in Hamburg vorbeigekommen. Hier erzähle ich euch, worum es bei der Gedenkstätte am Oberlandesgericht geht.

Mahnmal für die Opfern nationalsozialistischer Justiz

Nach langjährigen Forderungen des Richtervereins und in enger Zusammenarbeit mit der Kulturbehörde wurde das von der Justizbehörde beauftragte Mahnmal geschaffen. Am 1. Oktober 1997 fand die Einweihung der Arbeit von Künstlerin Gloria Friedmann statt. Das Mahnmal präsentiert sich in Form eines grauen Betonquaders, auf dem die Jahreszahl 1933 auf der Rückseite eingraviert ist. Eine eindrucksvolle farbige Großaufnahme der Stadt Hamburg auf der Vorderseite ergänzt diese Darstellung.

Mahnmal Hier und Jetzt
Mahnmal Hier und Jetzt

Das Mahnmal wird durch 90 Eisenstelen erweitert, auf denen ursprünglich verschiedene Pflanzen in Töpfen angepflanzt wurden. Hier fanden Rosen ihren Platz neben Brennnesseln und Heilkräuter wuchsen neben giftigen Gewächsen. Diese vielfältige Auswahl an Pflanzengattungen sollte symbolisch für die Diversität von Kulturen, Religionen, sozialen Schichten und Nationen stehen. Zeitweise erfolgte eine einheitliche Bepflanzung der Töpfe, vorwiegend mit Stiefmütterchen. Dadurch ging die ursprüngliche Absicht und Symbolik hinter dem Mahnmal in der Zeit verloren.

Gedenktafel am Mahnmal Hier und Jetzt
Gedenktafel am Mahnmal Hier und Jetzt

Am Eingang des OLG Hamburg ist auch noch eine Texttafel angebracht mit folgendem Text:

Gedenktafel am Oberlandesgericht
Wir gedenken der Opfer, die von 1933 bis 1945 durch Richter und Staatsanwälte der Hamburger Justiz entrechtet, mißachtet, gequält, ihrer Freiheit beraubt und zu Tode gebracht worden sind. Ihr Leiden ist uns Mahnung

Der Täter – Die Hamburger Justiz

Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges waren vor allem Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus dem Ausland unter denjenigen, die zu leiden hatten. In Hamburg wurden mehr als 200 Todesstrafen verhängt, meistens wurden diese im Untersuchungsgefängnis an der Holstenglacis durch die Verwendung des Fallbeils vollstreckt. Viele andere Verurteilte fanden den Tod, weil sie aus dem Strafvollzug an die SS übergeben wurden, um in den Konzentrationslagern durch Zwangsarbeit ermordet zu werden.

Weitere Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus findet ihr auch in meinem Blog unter KonBon erinnert.


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