Gedenktafeln für ermordete Menschen im Untersuchungsgefängnis Holstenglacis
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An einer Mauer in den Wallanlagen hinter dem Untersuchungsgefängnis Holstenglacis erinnern seit 1988 drei Tafeln an die 1943 dort hingerichteten französischen Widerstandskämpferinnen sowie vier Theologen aus Lübeck.
Gedenktafel für die ermordeten Inhaftierten
An einer Wand auf der Rückseite des Untersuchungsgefängnis Holstenglacis findet ihr insgesamt 3 Gedenktafeln, die ihr euch hier anschauen könnt.
Erinnerungstafeln Untersuchungsgefängnis HolstenglacisWährend der nationalsozialistischen Herrschaft 1933-1945 wurden im Hof des Untersuchungsgefängnisses Holstenglacis 3 fast 500 Menschen enthauptet. Frauen und Männer, die sich am europäischen Widerstand gegen die deutsche Okkupation und Kriegsführung beteiligt hatten, fanden hier den Tod durch das Fallbeil.France Bloch-Sérazin und Suzanne Masson: Diese beiden französischen Frauen wurden wegen ihres Widerstandes gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft im besetzten Frankreich in diesem Gefängnis mit dem Fallbeil enthauptet.In diesem Gefängnis, wo in den Jahren der Gewaltherrschaft viele als Opfer ihres Glaubens oder ihrer Gesinnung starben, wurden am 10. November 1943 auch die drei römisch-katholischen Kapläne Johannes Prassek, Eduard Müller und Hermann Lange sowie der evangelisch-lutherische Pastor Karl-Friedrich Stellbrink, alle aus Lübeck, hingerichtet.
Erinnerung an die Opfer der Nazi-Justiz am Untersuchungsgefängnis Holstenglacis
Ebenso steht seit 2015 an dieser Position in den Wallanlagen eine Stele, welche die Erinnerung an die Opfer der Nazi-Justiz aufrecht hält, die während der Kriegsjahre im Untersuchungsgefängnis Holstenglacis hingerichtet wurden. Diese Stele wurde im Rahmen eines Tafelprogramms errichtet, das den „Gedenkort für Deserteure und andere Opfer der NS-Militärjustiz“ am Stephansplatz ergänzt.
Dem Strafjustizgebäude unmittelbar angeschlossen liegt das Untersuchungsgefängnis. Hier ließ die NS-Justiz von 1933 bis 1945 mindestens 450 Menschen durch Enthaupten hinrichten, 59 von ihnen nach wehrmachtgerichtlichen Urteilen. Zudem saßen auch Untersuchungshäftlinge der Wehrmachtsjustiz dort ein. Das im Strafjustizgebäude ansässige Hamburger Amtsgericht fällte während des Krieges viele Urteile gegen Männer und Frauen, die Deserteure auf ihrer Flucht mit Lebensmitteln versorgt, ihnen Unterkunft gewährt oder auf andere Weise geholfen hatten.
An der Gedenkstätte am Untersuchungsgefängnis Holstenglacis kommt ihr bei einem gemütlichen Spaziergang durch die Wallanlagen vorbei. Bleibt dort einmal stehen und haltet inne. Weitere Gedenkstätten stelle ich euch unter KonBon erinnert vor.
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