Haltestellenschild Geisterbahnhof Beimoor

Geisterbahnhof Beimoor – Lost Place in Großhansdorf!

Vor Jahren bin ich mit dem Fatbike über den Geisterbahnhof Beimoor gefahren. Damals wusste ich nicht, was das für ein Ort ist. Nun möchte ich euch den Lost Place der U1-Linie der Hamburger Hochbahn genauer vorstellen.

Anreise zum Zielort

Der Lost Place befindet sich rund 20 Minuten zu Fuß von der U1 Großhansdorf entfernt und ist öffentlich zugänglich. Den Geisterbahnhof findet ihr Ecke Beimoorweg / Apelsweg.

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Am Anfang des 20. Jahrhunderts sollte an der Walddörfer-Linie eine neue Endstation namens Beimoor errichtet werden. Diese Station wurde auch fertiggestellt, aber dennoch nie in Betrieb genommen. Heute sind nur noch die Bahnsteigplatte auf dem Bahndamm und der zugemauerte Zugangstunnel übrig.

Wie wurde der Bahnhof Beimoor zum Lost Place?

Die Verlängerung der Beimoor-Linie über Großhansdorf hinaus sollte Hamburgs geplantes 3. Irrenhaus anbinden. Zusätzlich sollte es eine neue Rüstungsfabrik im Beimoorwald geben. Die Arbeiter hätten über die U-Bahn dann ihre Arbeitsstätte erreichen können bzw. eine geplante Arbeitersiedlung hätte eine Anbindung an Hamburg gehabt. Aber auch für umliegende Dörfer wie Todendorf wäre eine U-Bahn Verbindung an die Hansestadt attraktiv gewesen. Es gab sogar Überlegungen, die Bahn noch weiter nach Norden zu verlängern, aber dazu ist es nie gekommen.

Der Bahnhof Beimoor war vollständig fertig gebaut und musste nur noch mit Strom versorgt werden. Doch dann endete der Erste Weltkrieg. Der Versailler Vertrag von 1919 verbot Deutschland jegliche Rüstungsaktivitäten ab dem 10. Januar 1920. Daher konnte die Waffenfabrik im Beimoorwald nicht gebaut werden. Die Arbeitersiedlung wurde entsprechend auch nicht errichtet, genau wie die geplante Psychiatrie. Letztere aufgrund der finanziellen Probleme in den Nachkriegsjahren. Der Bahnhof Beimoor war von einem Tag auf den anderen überflüssig.

Die Gleise wurden noch im Jahr 1920 komplett zurückgebaut und anderweitig verwendet. Das Bahnhofsgebäude wurde seinem Schicksal überlassen und ist verfallen. Der Ausbau des Bahnhofs Großhansdorf und dass der Ort Großhansdorf 1937 im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes Schleswig-Holstein zugeordnet wurde, waren der endgültige Sargnagel für das Projekt Beimoor.

Es wurde nun überlegt, eine Jugendherberge aus dem Bahnhofsgebäude zu errichten. Die Kosten dafür waren aber zu hoch und daher wurde der Plan wieder verworfen. Während des Krieges wurde das Material der Anlage für Rüstungszwecke genutzt, da Metall knapp war. Als Beispiel wurde die stählerne Brückenkonstruktion über die Straße Mielerstede abgebaut. Die ausgebombten Hamburger sammelten auch Baumaterial aus der Beimoor-Ruine für Behelfsunterkünfte. Nach 1945 wurde das Stationsgebäude abgerissen und 1946 wurden Treppenabgang und Eingang aus Sicherheitsgründen verschlossen. Seitdem ist der Bahnhof Beimoor ein Lost Place.

Der Geisterbahnhof Beimoor – Was passiert heute?

Jedes Jahr im Herbst wird die Begrünung einmal gemäht. Ansonsten wird die Pflanzenwelt auf dem alten Bahndamm sich selber überlassen. Hier gibt es ein paar selten Pflanzen, wie die Mauerraute. Auch ein paar Tiere wie Fledermäuse, Schnecken und die allseits beliebten Spinnen haben sich an diesem Ort häuslich niedergelassen. Der Lost Place ist heute also eher was für Naturliebhaber.

Video und Fotos zum Lost Place

Zum Abschluss noch ein Video und ein paar Fotos zu dem Geisterbahnhof Beimoor in Großhansdorf.

Ich hoffe, euch hat das Video zum Geisterbahnhof Beimoor gefallen. Ich würde mich sehr über ein Abo meines YouTube-Kanals und einen Daumen nach oben freuen.

Wie findet ihr den Lost Place? Kennt ihr in Hamburg und Umgebung noch weitere spannende Lost Places, die es zu entdecken gibt? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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