Vor ein paar Tagen bin ich durch das Naturschutzgebiet Wittmoor gegangen. Hier gibt es die KZ-Gedenkstätte Wittmoor. Hamburg erinnert an diesem Ort an die Häftlinge des Konzentrationslagers.
Einen Besuch dieser Gedenkstätte kann sehr gut mit einem Spaziergang in diesem schönen Moorgebiet verbunden werden.
KZ-Gedenkstätte Wittmoor
Im Naturschutzgebiet Wittmoor befinden sich mehrere Orte, an denen den Häftlingen des KZ Wittmoor gedacht wird. Es gibt verschiedene einzelne Erinnerungssteine an Zugängen des Naturschutzgebiets. Diese wurden von der Stadt Hamburg und Norderstedt aufgestellt.

Die KZ-Gedenkstätte Wittmoor befindet sich am Fuchsmoorweg. Die Inschrift beinhaltet eine Passage aus der Rede von Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs. Im Jahr 2008 stellte man noch eine Informationstafel auf. Die Gedenkstätte ist bereits mehrfach mutwillig beschädigt worden.

An der KZ-Gedenkstätte Wittmoor findet jährlich zum Holocaust-Gedenktag und zum Jahrestag der Reichs-Pogromnacht eine Gedenkveranstaltung statt. Diese werden durch den Verein „Chaverim – Freundschaft mit Israel e.V.“ durchgeführt.

Die Geschichte des KZ Wittmoor
Das Konzentrationslager Wittmoor war eines der ersten in Deutschland. Es wurde von April 1933 bis Oktober 1933 betrieben. Das KZ Wittmoor ist auf Anordnung der Nationalsozialisten in der Gemeinde Glashütte erbaut worden. Sie errichteten das Lager auf einer stillgelegten Torfverwertung im Wittmoor. Hier sollten politische Gegner des Nationalsozialismus „umerzogen“ werden. Die politschen Gegner kamen überwiegend aus der KPD, SPD, SAPD und den Zeugen Jehovas. Auch Menschen mit der, aus NS-Sicht, falschen sexuellen Orientierung kamen in das KZ Wittmoor.

Am 10.04.1933 sind 20 Menschen dort eingesperrt worden. Sie mussten die verfallenen Gebäude auf dem Grundstück wiederaufbauen. 5 Monate später waren es bereits 140 Menschen in diesem KZ. Die Gefangenen mussten in der Torfgewinnung und Moorkultivierung arbeiten.
Die Nazis planten die Unterbringung von 800 Häftlingen. Doch das Gelände ist zu klein gewesen. Winterfest waren die Hütteln auch nicht. Auch wenn das Lager laut der Lagerführung zu lasch geführt wurde, wirkte es auf die Menschen der Region einschüchternd. So lautet ein Zitat aus dem Volk:
Lieber Gott, mach mich stumm, dass ich nicht nach Wittmoor kumm!
Im Rahmen der Vereinheitlichung der Konzentrationslager räumte die SS-Führung das Lager im Oktober 1933 vollständig. Die Nazis verlegten die Häftlinge in das Konzentrationslager Fuhlsbüttel.
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