Boot fährt an U-Boot Bunker Fink II entlang

Gedenkstätten-Spaziergang in Finkenwerder

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Ich habe einen kleinen Ausflug mit der Fähre nach Finkenwerder gemacht und dort 2 Gedenkstätten für die NS-Opfer von Deutsche Werft besucht. Hier erzähle ich euch etwas über diese Orte der Erinnerung.

Mahnmal KZ-Außenlager Deutsche Werft

Am Rand vom Rüschpark in Finkenwerder findet ihr das Mahnmal für das KZ-Außenlager Deutsche Werft. Ich stelle euch den Ort des Gedenkens hier einmal vor.

Das KZ-Außenlager Deutsche Werft

In dem KZ-Außenlager wurden mehr als 600 Menschen aus verschiedenen Nationen inhaftiert. Diese Menschen waren Zwangsarbeiter für die Deutsche Werft und mussten im Schiffbau in verschiedenen Bereichen arbeiten.

Im Dezember 1944 wurde das Werftgelände bombardiert, wobei viele Menschen ihr Leben verloren. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs kamen die meisten Häftlinge auf die Schiffe Thielbek und Cap Arcona, wo sie durch irrtümliches Bombardieren durch die Royal Air Force ums Leben kamen. Die Menschen, die nicht auf eines der beiden Schiffe gebracht wurden, kamen in das Kriegsgefangenenlager Sandbostel, wo viele der Menschen schlussendlich elendig verhungerten.

Mahnmal zum KZ-Außenlager

Das Mahnmal wurde im Dezember 1996 auf dem Gelände der ehemaligen Deutschen Werft eingeweiht. Es zeigt einen Mauerdurchbruch mit einer Bronzeplastik in der Mitte, welche von Ebereschen umgeben ist. Der Künstler Axel Groehl wollte damit ein Zeichen der Hoffnung setzen gegen Verzagen, Verdüsterung und Zwang. Dieses Mahnmal vervollständigt den Rüschpark.

Gehzeit etwa 9 Minuten

Fussspuren Trenner

Mahnmal U-Boot Bunker Fink II

Ganz in der Nähe ist noch das Mahnmal U-Boot Bunker Fink II zu finden. Der Bunker gehörte auch zu Deutsche Werft.

Wiederentdeckung des U-Boot Bunker

Im Rahmen der Verlängerung der Airbus-Landebahn wurden die Überreste des ehemaligen U-Boot Bunker Fink II entdeckt. Der Bunker wurde zwischen 1940 und 1942 errichtet. Anfangs mit vier, später fünf Unterbringungsbuchten für U-Boote. Maximal konnten bis zu 10 U-Boote auf dem Gelände der Deutschen Werft liegen und repariert bzw. gewartet werden. Bei maximaler Auslastung konnten je 2 U-Boote in einer Bucht liegen.

Deutsche Werft und Zwangsarbeit

Bei der Deutschen Werft und in diesem U-Boot Bunker wurden gefangene Menschen aus dem KZ Neuengamme zur Arbeit gezwungen, 1944 wurde das KZ-Außenlager Deutsche Werft errichtet. Hunderte Zwangsarbeiter starben durch die schlechten Arbeitsbedingungen, fehlende Lebensmittel oder Bombenangriffe der Alliierten. Im Frühjahr 1945 wurden die Bunkerdecken des U-Boot-Bunkers von Bomben durchschlagen. Dabei kamen viele Menschen ums Leben oder wurden schwer verletzt. Im Herbst 1946 wurde der U-Boot Bunker Fink II endgültig gesprengt und 1973 nach der Schließung der Deutschen Werft zugeschüttet.

Errichtung des Mahnmals

Es wurde sich gegen einen Abriss der Anlage entschieden. Stattdessen wurden Teile des U-Boot Bunkers wieder freigelegt, um die Größe der Anlage für alle Menschen sichtbar zu machen. Gegenüber des Denkmals auf der Slipanlage findet ihr eine Informationstafel sowie ein paar künstlerische Objekte. Eröffnet wurde das Mahnmal im August 2006.

Fazit zu dem Spaziergang in Finkenwerder

Auch wenn es nur 2 Stationen bei diesem Spaziergang sind, lohnt sich die Tour sehr. Neben den beiden Gedenkstätten ist der Spaziergang sehr schön, ihr könnt Fähre fahren und am Anleger Finkenwerder eine Currywurst essen. In Summe ist das also ein toller Ausflug, welchen ich immer mal wieder mache.

Habt ihr schon Gedenkstätten in Finkenwerder besucht? Schreibt mir eure Eindrücke gerne in die Kommentare.

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