Mauer am Bunker Hoek van Holland

Atlantikwall-Museum in Hoek van Holland

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In meinem Sommerurlaub in Den Haag bin ich an einer Gedenkstätte vorbei gekommen. Dabei handelte es sich um das Atlantikwall-Museum in Hoek van Holland. Hier erzähle ich euch etwas zu diesem Ort.

Besuch der Gedenkstätte

In der Region gibt es mehrere ehemalige Nazibunker, welche besichtigt werden können. Diese Orte werden von ehrenamtlichen Menschen betrieben und haben daher sehr eingeschränkte Öffnungszeiten. Hier war zu dem Zeitpunkt Samstags auf. Details für dieses Museum findet ihr auf der Website: https://www.atlantikwall-museum.nl/

Atlantikwall-Museum Hoek van Holland

In diesem Museum wird etwas über das Leben und Handeln in so einem Bunker gezeigt und erzählt. Dabei seht ihr gemäß Aussage eines Museums-Menschen hier nur originale Exponate, welche auch im Zweiten Weltkrieg im Einsatz waren. Es werden viele Uniformen und Waffen gezeigt und auch ein paar private Fundstücke von Bunker-Bewohnern. Außerdem gibt es Informationen rund um den Atlantikwall generell.

Hier wird also weniger an die Opfern des Nationalsozialismus erinnert, sondern vielmehr das Leben in so einem Abwehrbunker gezeigt. An diesem Ort wurde die Zufahrt zum Hafen von Rotterdam bewacht. Für den Bau dieses Bunkers des Typs 611 wurden auch Zwangsarbeiter eingesetzt.

Dennoch ist es ganz spannend zu sehen, wie groß der Atlantikwall war und wie das ganze funktioniert hat. In der Ausstellung wird erbeten, das keine Fotos gemacht werden. Hier bekommt ihr daher nur ein paar Bilder von außen zu sehen. Wenn ihr also in Den Haag oder Rotterdam seid, schaut hier einmal vorbei, um das Bunker-Museum auch von innen zu begutachten.

Der Atlantikwall

Bei dem Atlantikwall handelt es sich um eine Verteidigungslinie, die die ganze Westküste Europas entlangging. Die Gesamtlänge dieser Linie betrug rund 2.700 Kilometer und bestand aus massiven Bunkeranlagen, wie z. B. der hier gezeigten. Viele Überreste sind an den Küsten noch heute zu finden. Dieses Mammut-Projekt wurde von 1942 bis 1944 geplant und in vielen Abschnitten auch gebaut. Mit dem Atlantikwall wollten die Nationalsozialisten eine Invasion der Alliierten vom Meer verhindern.

Hoek van Holland im Zweiten Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der damalige Badeort für den Bau von rund hundert Atlantikwall-Bunkern fast vollständig abgerissen und somit zerstört. Die teils bewaffneten Bunker dienten unter anderem zur Verteidigung vom Hafen Rotterdam. 1943 rissen die Nationalsozialisten zudem den östlichen Teil des Dorfzentrums ab, um ein freies Schussfeld für eine erwartete alliierte Landung zu schaffen. Die Bunker sind teils noch an bestimmten Tagen zugänglich und als Museum erhalten.

Auch bei den Kindertransporten spielte Hoek van Holland eine große Rolle. Von hier wurden ganz viele jüdische Kinder nach England gebracht und somit vor dem sehr wahrscheinlichen Tod gerettet. Die meisten Kinder haben ihre Eltern nie wieder gesehen, da diese von den Nazis ermordet wurden.

Fazit zu meinem Besuch in dem Museum

Ich finde die Atmosphäre in so einem Bunker immer sehr beklemmend, bin aber doch auch immer wieder erstaunt, was für bauliche Feinheiten solche Anlagen oft haben bzw. hatten. Wenn ihr auf der Ecke unterwegs sein, schaut euch dieses Museum gerne einmal an!

Seid ihr auch schon einmal in einem Atlantikwall-Museum gewesen? Wenn ja, in welchem und wie waren eure Eindrücke und Gefühle an den Orten? Schreibt es mir gerne in die Kommentare.

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