Kinder mit Persönlichkeit auf Theaterbühne

Kinder mit Persönlichkeit unerwünscht!

Kinder mit Persönlichkeit – Es gibt Menschen, den sollte man einfach mal kräftig auf den Hinterkopf schlagen, soll ja das Denkvermögen anreizen. Wobei ich nicht sicher bin, ob dieses auch bei Margarete Eisele-Becker, der stellvertretende Vorsitzende des Gymnasial-Schulleiterverbandes in Hamburg, helfen würde.

Frau Eisele-Becker hat in der Zeit gesagt, dass die Entwicklung der Persönlichkeit von Kindern in der fünften und sechsten Klasse unwichtig ist. Diese Aussage ist ein Skandal! Wenn nicht dann, wann soll das sonst stattfinden? Wenn die Schüler kurz vor dem Abschluss sind und da evtl. alles zu spät ist? In der Ausbildung? Nur in der Freizeit und zu Hause?

Es geht um das Theater spielen an Hamburger Schulen, dieses soll verpflichtend für Schüler werden. Durch das Theater spielen würde sich bei den meisten Kindern sicher ein stärkeres Selbstbewusstsein entwickeln, und ich denke, dass dieser Effekt für den Schulunterricht im Allgemeinen hervorragend wäre. Ich weiß noch, wie scheiße es mir früher vor und bei Referaten ging. Theaterunterricht und somit eine gewisse Art Bühnenerfahrung hätte da sicher nicht geschadet. Klare und deutliche Aussprache in richtigem Deutsch, oder wahlweise auch in einer anderen Sprache, eine vernünftige Körpersprache, das alles kann man auch in der 5. Klasse sehr gut brauchen.

Zudem ergeben sich aus dem Theater spielen sicher auch sehr positive Synergieeffekte für den Deutschunterricht. Aber auch Mathematik (z. B. Flächenberechnung etc. beim Bühnenbau) lässt sich sicher bis zu einem gewissen Maße mit in den Unterricht integrieren. Kleine englische Theaterstücke? Keine Idee, wozu das gut sein kann, Frau Eisele-Becker? Dann sind Sie meiner Meinung nach miserabel in dem, was Sie tun. Spontan würden mir da noch inhaltliche Synergieeffekte zu Musik, Kunst, Chemie, textiles Werken (falls man Kinder noch dazu zwingt), Werkunterricht, Sport, Fremdsprachen aller Art, Geschichte, Religion, Politik usw. einfallen.

Wenn man nur will, und nicht bockig wie Frau Eisele-Becker einfach nur sagt, will ich nicht (wollen wir nicht) … die Kinder sollen weiter mit Standard-0815-Frontalunterricht gelangweilt werden, dabei unkreativ und ohne Unterstützung bei der Persönlichkeitsentwicklung durch das Schulleben gehe, so kann man sicher verdammt viel aus dieser Theaterunterrichtspflicht machen.

Also ich fordere hiermit deshalb den Rücktritt von Frau Eisele-Becker, oder ggf. eine Richtigstellung zu dem Thema! Eine Person in dieser Position darf meiner Meinung nach so eine Aussage nicht treffen und ist für den Verband in meinen Augen nicht tragbar.

Hier der Artikel in der Zeit, um den es geht.

Ok, ich gebe zu, für ein vernünftiges Konzept, braucht man vernünftige Lehrer, solange die nicht oder zu wenig verfügbar sind, würde auch ein geniales Konzept nicht helfen. Aber aus meiner eigenen Erfahrung kann ich leider sagen, gute und motivierte Lehrer(in) sind absolute Mangelware, aber wichtig für die Persönlichkeit.

Bildquelle: Pixabay © mauriciokell

Kommentare

Eine Antwort zu „Kinder mit Persönlichkeit unerwünscht!“

  1. Moin Moin,

    ja, diese Einstellung kommt mir als ehemaliger Schüler an der von ihr geleiteten Schule durchaus bekannt vor.
    Dank guter Beziehungen zu den Lehrkräften durfte ich unter Anderem erfahren, dass sich innerhalb des Kollegiums nicht wirklich getraut wird, die eigene Meinung offen zu sagen. Des Weiteren möchte ich eine Aussage von ihr auf einer Schulkonferenz widergeben: Die Regeln an dieser Schule stehen über den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland.

    Als meine Lehrerin mich darüber in Kenntnis setzte, musste ich 3 mal nachfragen, ob es nicht ein schlechter Scherz von ihr seie. Resultat: Ihr voller Ernst… :/

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