Eine Frage, die ich schon einige Male gefragt wurde. Ist Pedelec (umgangssprachlich auch E-Bike genannt) fahren nicht gefährlicher, als sich mit einem normalen Fahrrad durch die Welt zu bewegen. Die Fragen fand ich spannend und dieser Blogeintrag ist meine Meinung dazu.
Aber vorneweg möchte ich erst einmal klären, was überhaupt ein Pedelec ist und was diese besonders auszeichnet.
Was ist ein Pedelec oder S-Pedelec?
Ein Pedelec (Pedal Electric Cycle) ist ein Fahrrad, das mit einem Elektromotor unterstützt wird. Der Fahrer betätigt die Pedale und der Motor erhöht die Kraft, um den Menschen zu unterstützen. Bei 25 km/h ist die Unterstützung dann abgeriegelt und schneller geht es nur mit reiner Muskelkraft voran. Ein S-Pedelec (Das S steht für Speed) hingegen unterstützt bis 45 km/h. Allerdings gibt es bei den S-Pedelecs einige Regeln zu beachten. Eine Kennzeichenpflicht ist nur einer der Unterschiede. Wenn ihr mehr über S-Pedelecs wissen wollt, schreibt es gerne in die Kommentare. Ich gehe aber nicht weiter auf diese flotten Pedelecs in diesem Blogeintrag ein.
Was für Motorarten und Hersteller gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Motoren, die in Pedelecs verwendet werden. Darunter Nabenmotoren, Mittelmotoren und Heckmotoren. Jeder Motor hat seine eigenen Vor- und Nachteile, die bei der Auswahl berücksichtigt werden sollten. Beliebte Hersteller sind Bosch, Shimano, Fazua, Mahle und Brose. Das ist aber nur eine kleine Auswahl, es gibt viele weitere Produzenten. Meine Favoriten sind klar Bosch und Fazua.
Wie ist die Akkureichweite bei Pedelecs?
Die Akkureichweite eines Pedelecs hängt von einigen Faktoren ab. Darunter die Größe des Akkus (z. B. 500Wh oder 625Wh), der Art des Motors und des gewählten Pedelecs-Typs. In der Regel können Pedelecs zwischen 30 und 120 Kilometer pro Akkuladung fahren. Faktoren wie hohes Gewicht, Reifen mit erhöhten Rollwiderstand oder die eingestellte Unterstützungsstufe können die Akkulaufzeit stark beeinflussen. Ich bin im Schnitt mit Bosch-Motoren und einem Mix aus Eco und Tour-Modus zwischen 80 und 100 Kilometer unterwegs gewesen.
Welche Pedelecs gibt es und wie findet man ein passendes?
Es gibt unglaublich viele verschiedene Typen von Pedelecs. Hier ein paar Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- E-Cityfahrräder
- E-Trekkingfahrräder
- E-Mountainbike
- E-Lastenfahrräder
- E-Reisefahrräder
- E-Gravelbike
- E-Falträder
Um das richtige Pedelec für deinen Einsatzzweck zu finden, solltest du zunächst überlegen, welche Anforderungen du an das E-Bike hast. Möchtest du hauptsächlich in der Stadt unterwegs sein und dabei möglichst bequem sitzen? Dann wäre ein City- oder Trekkingrad die richtige Wahl für dich. Willst du lieber auf dem Land unterwegs sein und dabei hügelige Strecken über Stock und Stein bewältigen? Dann eignet sich ein Mountain- oder Gravelbike. Falls du viel mit dem ÖPNV am Pendeln bist, könnte sogar ein Faltfahrrad eine lohnende Überlegung sein. Oder willst du dein Auto ersetzen, aber trotzdem Großeinkäufe machen sowie Hund und Kind mitnehmen? Dann schau dich nach einem Lastenfahrrad um. Die gibt es auch in kompakt (z. B. Muli, Yoonit oder i:SY), falls du nicht mit einem riesigen Lastenrad durch die Gegend fahren willst.
Im Detail ist es sinnvoll, sich von einem Fachhändler beraten zu lassen. Diese besitzen den besten Überblick und viel Erfahrung. Für mein HNF Nicolai UD3 ALL-TERRAIN war ich über 3 Stunden beim Händler meines Vertrauens. Am Ende kam dann das auf mich und meine Anforderungen optimierte Pedelec raus. Wenn du in Hamburg einen guten Händler suchst, Harry’s Radstation in Rahlstedt begleitet mich und meine wundervolle Frau seit Jahren.
Einmal meine persönliche Meinung, Baumarkt oder Discounterfahrräder sind keine Option! Gehe zu einem vernünftigen Fahrradhändler. Diese Billigkisten sind oft weder sicher noch gut ausgestattet und können eine echte Gefahr sein. Das gilt ebenso für Fahrräder ohne Motor aus diesen Geschäften.
Lass dich beim Kauf nicht unter Druck setzen!
Noch ein kleiner Hinweis. Bevor wir bei unserem Händler gelandet sind, haben wir uns bei verschiedenen Fahrradläden beraten lassen. Viele wirkten auf dem Sprung und waren nur an einem schnellen Kaufabschluss interessiert. Lass dich nicht auf ein Fahrrad oder Pedelec drängen, wenn du von dem Zweirad nicht voll überzeugt bist. Druck ist selten ein guter Berater!
Wie viel kostet ein sicheres Pedelec?
Unter 2.000 Euro würde ich neue Pedelecs im Normalfall nicht angucken. Wirklich sinnvoll wird es meiner Meinung in den meisten Fällen erst ab 2.500-3.000 Euro. In Zeiten von Bike-Leasing mit Steuervorteilen ist das häufig gut finanzierbar.
Achtet beim Kauf auf Stabilität und sichere Bremsen. Auch die Elektronik muss gut und sicher sein. Niemand sollte Motoren unterm Sattel haben, die nachschieben, wenn ihr aufhört zu pedalieren. Wer nur 1.000 Euro für ein Fahrrad hinlegen will, sollte eher zu einem normalen Drahtesel greifen.
Welche Vor- und Nachteile haben Pedelecs?
Der größte Vorteil eines Pedelecs ist, dass es dir ermöglicht, dich mit weniger Kraftanstrengung fortzubewegen. Der Motor lässt dich die Anstrengungen eines normalen Fahrrads reduzieren. Das ist besonders für längere Strecken oder steilere Anstiege nützlich. Du kannst also deine gewünschte Geschwindigkeit halten, ohne dich übermäßig anstrengen zu müssen. Besonders für Pendler, welche längere Strecken fahren, ist die Unterstützung super, da man nicht komplett durchgeschwitzt im Büro ankommt. Aber auch für „Sportneulinge“ kann die Motor-Unterstützung dafür sorgen, mehr in Bewegung zu kommen. Es wird nicht jeder Hügel eine Ausrede gegen Fahrrad fahren.
Ein weiterer Vorteil von Pedelecs ist, dass sie eine umweltfreundlichere Alternative zu Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln darstellen. Fahrräder produzieren keine Abgase und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wird verringert. Sie tragen dazu bei, die Verkehrsbelastung in städtischen Gebieten zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern. Auch wenn der Akku leer ist, kann dank Beinmuskeln weitergefahren werden. Ein weiterer klarer Vorteil gegenüber dem Auto.
Schließlich kann das Fahren eines Pedelecs auch gesundheitliche Vorteile haben. Da es die kardiovaskuläre Fitness verbessert und die Muskelkraft und Ausdauer fördert. Es kann auch helfen, Gewicht zu verlieren und Stress abzubauen, ohne dabei den Körper zu überanstrengen.
Insgesamt bieten Pedelecs eine gute Möglichkeit, die Mobilität zu erhöhen, die Umweltbelastung zu reduzieren und die Gesundheit zu verbessern.

Obwohl Pedelecs viele Vorteile bieten, gibt es auch einige Nachteile, die berücksichtigt werden sollten. Einer der größten ist der Preis. Sie sind in der Regel teurer als das klassische Fahrrad, da sie einen Elektromotor, Board-Elektronik und einen Akku enthalten. Auch kosten für Wartung und Reparatur sind ggf. hochpreisiger als bei einem Zweirad ohne Motorunterstützung.
Darüber hinaus sind Pedelecs überwiegend schwerer und sperriger als normale Fahrräder. Das macht sie schwieriger zu transportieren und zu lagern. Durch das teils hohe Gewicht kann das für einige Menschen schwer sein, das E-Bike mal eben die Treppe aus dem Keller hochzutragen.
Wenn der Akku leer ist, kann man weiterfahren. Je nach gewählten Pedelecs kann das Fahren ohne Motorunterstützung aber anstrengender sein als mit einem normalen Fahrrad.
Wie ist deine Meinung dazu? Gibt es noch weitere Vor- und Nachteile von Pedelecs? Würdest du eher zu der motorisierten oder klassischen Zweiradvariante tendieren? Ich bin sehr auf deine Meinung gespannt, schreib diese gerne in die Kommentare.
Macht Pedelec fahren Spaß?
Ich würde sagen, das Pedelecs durchaus Spaß machen. Man kann längere Strecken fahren, ohne komplett zu ermüden. Dadurch entdeckt man viel mehr und kann alles entspannter genießen. Auch beim Pendeln (mein Arbeitsweg ist 30 km je Richtung) ist das Pedelec wundervoll. Da kommt man nicht völlig zerstört bei der Arbeit an.
Allerdings gewöhnt man sich auch schnell an die Unterstützung durch den Motor. Daher habe ich für sportliche Ausfahrten, wo der Sport und nicht der Weg im Vordergrund steht, eine Stevens Strada City-Crosser für Mitte 2023 auf dem Einkaufszettel. Somit habe ich im Wartungsfall auch immer ein Ersatzfahrrad am Start.
Welche Gefahren gibt es beim Pedelec fahren?
Nun, da ich euch einige Informationen über Pedelecs niedergeschrieben habe, kommen wir zur Ausgangsfrage. Ist das Fahren eines Pedelecs gefährlicher als mit einem herkömmlichen Fahrrad? Ich versuche dieses anhand möglicher Gefahren aus dem Alltag aufzuzeigen, denn so pauschal mit einem Ja oder Nein kann ich das leider nicht beantworten.
Gefahren durch eigenes Verhalten
Eine der größten Gefahren auf dem Bike ist man selber. Es gibt einige Dinge, die viele Radfahrer gerne machen, die förmlich nach “Fahr mich Tod” schreien. Beispiele gefällig?
- Stöpsel in den Ohren: Hauptsache Bass, was um einen herum passiert, juckt nicht!
- Fehlendes Licht: Eine effektive Art, dem Tod näher zu kommen, ist das Fehlen von Beleuchtung, insbesondere im Dunkeln!
- Yolo-Fahrmodus: Blind über rote Ampeln ballern, ohne nach hinten zu schauen, auf die Straße donnern und all solche Fahrmanöver bringen dem Sensenmann ebenfalls Arbeit.
- Smombie-Modus: Das Smartphone Display besser im Blick haben als die Umgebung, ob das dem Überleben zuträglich ist?
- Seitentausch: Auf der falschen Straßenseite fahren kann für viele auch unnötig gefährlich enden!
- Speedy Gonzales: Schnell fahren, auch wenn das unpassend ist, z. B. in Fußgängerzonen oder durch andere Menschenmassen.
Das sind nur ein paar dämliche Dinge, mit denen man sich selber in Gefahr bringt. Aber auch andere Menschen werden durch solches Verhalten gefährdet und das ist inakzeptabel! Also erst denken, dann fahren.
Der Speedy Gonzales Modus ist am ehestens durch das Pedelec begünstigt, alle anderen Punkte sind genauso auch mit normalen Fahrrädern ein Problem. Wobei die meisten E-Bikes Beleuchtung ab Werk haben und daher hier eher weniger Menschen auf das Licht verzichten. Somit kann man in dieser Kategorie sagen, das Pedelec ist nicht unsicherer als das normale Fahrrad.
Einen Blogeintrag über ein ganz spezielles Individuum dieser Kategorie findet ihr hier: Fahrradfahrer, die gerne Tod sein wollen.
Gefahren durch andere Verkehrsteilnehmer
Als Fahrradfahrer gibt es auch Gefährdungen durch andere Verkehrsteilnehmer. Zum einem die Aggro-Radler wie oben beschrieben. Da kann man auch zum Opfer werden.
Aber auch Fußgänger, die blind ihre Fußwege knapp verfehlen und auf den Radweg laufen, können gefährlich werden. Besonders wenn der Mensch durch Handy und Kopfhörer nix hört und sieht. Vor dem Überqueren des Radweges kann man leider nicht damit rechnen, dass alle von alleine auf die Idee kommen, dass ein Fahrrad auf dem Radweg von hinten angefahren kommt.
Doch die größte und tödlichste Gefahr im Straßenverkehr geht vom Auto und anderen Fahrzeugen aus. Autofahrer können zum Beispiel die Geschwindigkeit über- oder unterschätzen. Wenn der Autofahrer dann noch kurz rechts abbiegen will, kann das schnell ungemütliche Situationen für den Fahrradfahrer erzeugen. Aber auch Lkws und Co. übersehen beim Abbiegen gerne mal Fahrradfahrer. Zu knappes Überholen oder Zuparken von Radwegen aller Art sind da noch vergleichbar harmlose Gefahren.
Die Probleme betreffen alle Fahrräder. Einige Gefahren werden durch das Pedelec durch höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten begünstigt, andere Bedrohungen kann man durch bessere Beschleunigung leichter umgehen. Alles in allem würde ich aber sagen, dass die Risiken auf dem Pedelec höchstens minimal höher ist.

Zu den Gefahren anderer Verkehrsteilnehmer habe ich bereits einen eigenen Blogeintrag geschrieben: Straßenverkehr ist Anarchie.
Gefahren durch schlechte Verkehrsinfrastruktur
Also als Hamburger kennt man das ja, viele Radwege treiben einem Tränen in die Augen. Viele andere Orte in Deutschland sind aber sicher nicht besser. Schreibt gerne in die Kommentare, wie es bei euch so ist. Aber nicht nur Schlaglöcher oder anderweitig schlechter Untergrund sind ein Problem!
Auch Radstreifen auf Straßen, die links Straße und rechts Abbiegespuren oder Parkplätze haben, können schnell gefährlich werden. Da hier auch wieder der Gefahrenfaktor “andere Verkehrsteilnehmer” ins Spiel kommt.
Viele Wege sind nicht darauf ausgelegt, sicher Fahrrad fahren zu können. Besonders wenn Autos und Radfahrer sich den Platz teilen müssen. Teilweise sind Bereiche unglaublich schwer einsichtbar, wodurch auch ein gewisses Gefährdungspotenzial vorhanden ist.
Auch in dieser Kategorie kann man nicht sagen, das Pedelecs eine größere Gefahr für den Fahrer darstellen. Insbesondere im Straßenverkehr hat das Pedelec sogar klare Vorteile, da man besser im Stadtverkehr mithalten kann.
Über Hamburger Radwege habe ich auch schon mal einen kurzen Blogeintrag geschrieben.
Gefahren durch Wetterbedingungen
Schlechtes Wetter kann sich auch zu einem Problem beim Fahrradfahren entwickeln. Die größte Gefahr geht von Glatteis aus. Schnee empfinde ich mit entsprechender Bereifung als gut handelbar. Aber wenn es glatt ist (teilweise auch unter der Schneedecke) wird es schnell brandgefährlich. Hagel kann da übrigens genauso gefährlich werden.
Aber auch Regen kann bestimmte Untergründe rutschig machen. Das ist zwar oft nicht so wild, aber wenn man eher ungeübt ist beim Fahrradfahren, kann das dennoch gefährlich werden.
Wer aus Norddeutschland kommt, wird auch das Thema Sturm kennen. Wenn ein Stürmchen den “Ein-büschen-Wind” Modus überschreitet, kann man leicht mal vom Drahtesel gepustet werden. Aber auch umherfliegende Gegenstände können einen schnell vom Fahrrad hauen.
Zu guter Letzt kommt noch die Sonne. Bei 40 Grad im Hochsommer in der prallen Sonne fahren kann ebenso gefährlich sein. Hitzschlag oder Sonnenstich sollten als Gefahr für die Gesundheit nicht unterschätzt werden.
Im Kern hat bei den Wetterbedingungen das Pedelec keine ernsten Nachteile. Bei Schnee und Glätte sollte man aber den Motor ausschalten. Bei Hitze kann die Unterstützung des Antriebes den Körper entlasten. Aber wenn es zu heiß ist, kann auch die Technik streiken.
Wie schätzt ihr die Gefahren durch Wetterbedingungen ein? Schreibt es gerne in die Kommentare.

Gefahren durch schlecht gepflegte Pedelecs
Fahrräder müssen regelmäßig gewartet werden. Unabhängig davon, ob das Zweirad mit oder ohne Motor geliefert wurde. Wenn Bremsen versagen, kann das schnell für alle Beteiligten problematisch werden. Auch ein plötzlicher Kettenriss oder andere Schäden können flott mindestens unkomfortabel enden.
Durch höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten und dadurch stärkere Belastungen des Materials kann Verschleiß oder ein Defekt schnell zu größeren Gefahren werden. Da ist das normale Fahrrad ein wenig im Vorteil.
Wenn du dein Fahrrad regelmäßig zur Wartung bringst, sind aber beide Fahrradtypen unbedenklich. Leasingfahrräder haben in den meisten Fällen auch mindestens eine E-Bike-Wartung pro Jahr vorgeschrieben.
Wie oft bringt ihr euer Fahrrad zur Wartung? Wie viele Kilometer fahrt ihr im Jahr?
Fallen euch noch weitere Gefahren ein?
Ich habe jetzt schon viele Gefahren aufgelistet. Aber sicher habe ich auch viele vergessen. Schreibt mir, wenn ihr weitere Risiken des Pedelecs (oder normalen Fahrrads) gefunden habt. Ich bin gespannt, was ihr da noch für Erfahrungen habt.
Unfallgefahren mit dem Pedelec (und Fahrrad) minimieren
Viele der genannten Gefahren kann man vermeiden, wenn ein paar Kleinigkeiten beachtet werden. Der wichtigste Punkt ist umsichtiges und vorausschauendes Fahren. Rechnet immer mit dem Schlimmsten! Bei einem Unfall hilft es dir nicht, wenn du im Recht gewesen bist. Lieber einmal mehr ein Auto durchlassen oder für einen Fußgänger bremsen, also tot zu sein oder im Krankenhaus zu landen.
Auch die eigenen Grenzen kennen und richtig einschätzen hilft. Wenn du körperlich nicht in der Lage bist ein E-Bike sicher zu nutzen, ist das vielleicht einfach keine gute Idee. Ich habe mehrfach schon Menschen in hohem Alter gesehen, die trotz Tiefeinsteiger sichtlich Probleme mit dem Auf- und Absteigen hatten. Das Rumeiern beim Anfahren zeugte auch nicht von einem sicheren Umgang mit dem Drahtesel. Das ist wie beim Autofahren, irgendwann geht es einfach nicht mehr. Aber auch junge Menschen neigen nicht selten zur vollkommenen Selbstüberschätzung. Das führt unweigerlich zu unnötigen Gefahrensituationen.
Auch finde ich es wichtig, gut sichtbar zu sein. Ist nicht immer ansehnlich, aber für schön sterben kann man sich nichts kaufen. Reflektoren und Beleuchtung am Fahrrad, idealerweise noch ein Helm mit Licht und reflektierende Kleidung und schon sind viele Gefahren Geschichte.
Zu guter Letzt kann auch die Stadt oder Gemeinde viel für die Verkehrssicherheit tun. Sinnvolle und sichere Fahrradstrecken sind kein Zufall, sondern können geplant werden. Wenn ich sehe, wie wenig in Hamburg teilweise über den „Ausbau“ der Fahrradwege nachgedacht wird, bekomme ich aufsteigende Übelkeit. Mein Wunsch wäre, dass Pläne für Radinfrastruktur von Menschen gemacht werden, die selber auch gerne Fahrrad fahren. Was hier teilweise dahingebastelt wurde, kann gefühlt nur von Sesselpupsern mit SUV geplant worden sein. Also auch bei der Schaffung der Fahrrad-Infrastruktur kann schon viel Sicherheit im Voraus geschaffen werden.
Wahrscheinlich kann man mehr tun, um unfallfrei mit dem Zweirad seiner Wahl am Straßenverkehr teilzunehmen. Schlagt gerne weitere Ideen vor, wie man sicherer mit dem Pedelec oder normalen Fahrrad unterwegs ist.
Fazit: Ist ein Pedelec gefährlicher als ein normales Fahrrad?
Dazu gibt es von mir eine klare Antwort: Jein!
Im Kern sind die meisten Unfallrisiken menschgemacht. Bei menschlichem Versagen kannst du nicht viel machen, egal ob ein Motor dich unterstützt oder nicht. Was allerdings das Risiko auf einem Pedelec erhöht, ist die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit. Der Bremsweg verlängert sich ein wenig und wenn es kracht, ist eine flottere Geschwindigkeit definitiv kein Vorteil.
Wenn du aber umsichtig und vorausschauend fährst, sehe ich das Fahren auf einem Pedelec nicht als gefährlicher an. Zumal der Faktor Erschöpfung sogar noch weitestgehend wegfällt, was die Konzentrationsfähigkeit (zumindest bei mir) deutlich verbessert.
Ich fahre jetzt seit 30 Jahren unfallfrei. Über 3 Jahre davon habe ich auf dem E-Bike verbracht. Meiner Meinung ist das Risiko auf einem Pedelec, wenn überhaupt, nur minimal höher. Ein paar Aspekte erhöhen die Gefahren, andere Reduzieren das Risiko eines Unfalls. Wer halbwegs sicher Fahrrad fahren kann, wird aber nach einer kurzen Eingewöhnung das Pedelec problemlos und sicher handhaben können.
Wie empfindet ihr die Sicherheit auf dem Pedelec im Vergleich zum muskelbetriebenen Fahrrad? Ich bin sehr auf eure Einschätzung in den Kommentaren gespannt!
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