Stevens Mobster im Naturschutzgebiet

Stevens Mobster – Mein Fatbike Erfahrungsbericht!

Ich habe mir neulich ein Stevens Mobster Fatbike gegönnt. Nach rund 250 gefahrenen Kilometern kann ich mir ein ganz gutes Urteil über das Fahren mit einem Fatbike machen. Aber fangen wir von vorne an. Wie bin ich überhaupt auf das Fatbike gekommen?

Ich bin früher schon immer mit Mountainbikes unterwegs gewesen, auch abseits von befestigten Wegen. Das habe ich mit dem City-Crosser ein wenig vermisst in den letzten Monaten. Nur Straße fahren ist auf Dauer einfach wenig befriedigend, auch wenn es flott geht.

Ich will halt einfach fahren, wo ich grade Lust habe. Egal ob es gerade der Höltigbaum ist, ein Radweg mit 1000 Schlaglöchern oder die Abkürzung über eine Wiese. Ich möchte flexibel sein, auch in den doofen Jahreszeiten Herbst und Winter.

Probefahrt des Stevens Mobster

Ich war mal wieder bei dem für mein Empfinden besten Fahrradhändler Hamburgs: Harrys Radstation. Da habe ich dann ein Stevens Fatbike entdeckt. Es hat mich direkt angesprochen. Schwarzer Rahmen mit giftgrünen Designelementen und übertrieben dicke Reifen.

Man sagte mir noch, ich sollte es nicht Probe fahren, sonst will ich es unbedingt haben. Er hatte recht! Nach 3 Kilometern war klar, das Teil ist übertrieben geil!

Also verkaufte ich meinen halben Hausstand und trug all mein Geld zu Harrys Radstation und nahm das Stevens Mobster Fatbike einfach mit.

Technische Daten des Stevens Mobster

Ich habe einen 18″ Rahmen. Bei meinem Mobster handelt es sich um ein 2016er-Modell mit folgenden Ausstattungsmerkmalen:

  • Oxygen 26″ Felgen mit 4 Zoll (ca. 10 cm) Schwalbe Jumbo Jim Evo Liteskin Fahrradmänteln
  • Rahmen und Gabel ohne eigene Federung, die Reifen regeln das schon!
  • Tektro Auriga Scheibenbremsen 180/160 mm
  • Shimano Deore XT Shadow Schaltung und Shimano Deore Umwerfer
  • RaceFace OCK Kurbelsatz
  • Gewicht ab Werk unter 15 kg

Für den Preis von etwa 1.000 Euro eine solide Ausstattung. Ich habe mir direkt SQlab Innerbarends und meinen SQlab 602 active Fahrradsattel montiert, um auch bei langen Strecken hohen Fahrkomfort zu haben. Damit ich nicht ständig mit Matsch vollgesaut werde, habe ich mir dann noch Fatbike-Schutzbleche bestellt.

Erste Ausfahrt mit dem Stevens Mobster

Am Kauftag (Samstag) hat es geschüttet wie aus Eimern und am nächsten Tag war ich in Braunschweig beim Fußball. So kam ich also erst am Montag zu meiner ersten Ausfahrt mit dem Mobster.

Ich plante also eine Route, welche alle möglichen Fahrsituation abdeckt. Gute Asphaltwege, Schlagloch-Radwege, Sandwege, matschige Wald- und Feldwege, Singletrails usw.. Man will ja wissen, was so ein Fatbike wirklich kann.

Trotz schlechten Wetters hat die Tour riesigen Spaß gemacht. Die Fatbike-Reifen meistern jedes Schlagloch und jeden Kantstein im Schlaf. Auf gutem Asphalt bekommt man das Fatbike auch locker auf 25 bis 30 km/h getreten. Lediglich beim bergauf fahren kostet es deutlich mehr Kraft, als zum Beispiel mit einem City-Crosser.

Dann ging es runter von den Radwegen und Straßen in den Höltigbaum und durch weitere Wald- und Feldwege. Man merkt sofort, nun ist das Fahrrad in seinem natürlichen Element. Es kommt auf leicht matschigen und unebenen Wegen genauso schnell voran wie auf der Straße.

Dicke Schlammkuhlen oder komplett mit Wasser geflutete Wege überwinden die 10 Zentimeter breiten Reifen mit Leichtigkeit. Manchmal kommt aber auch bei dem Fatbike das Hinterrad im Matsch ins Rutschen, aber sehr moderat und leicht kontrollierbar.

Dank der guten Übersetzung im Antrieb bekommt man eigentlich jede Situation gut in den Griff, auch wenn es etwas steiler bergauf geht.

Nach dieser rund 30 Kilometer langen Tour sahen das Fatbike und ich auch erst mal aus wie Sau. Mir war klar, Schutzbleche hätten geholfen. Aber die waren leider noch nicht da.

Alltagsfahrten mit dem Fatbike

Neben den Spaßfahrten über Stock und Stein nutze ich das Fatbike auch in meinem Alltag. Ein Beispiel ist meinen Weg von der Arbeit nach Hause. Die Strecke ist etwa 32 Kilometer lang und zu einem Drittel eine „Highspeed“strecke. Die gesamte Distanz fahre ich mit einem City-Crosser mit einem 20-21er-Schnitt. Mit dem Fatbike komme ich aktuell auf einen 18er-Schnitt.

Das Fatbike kommt beim Anfahren schnell auf Speed und ist leicht zu fahren. Auch in puncto Wendigkeit gibt es keine Probleme. Man ist nur etwas langsamer, bei gleichem Kraftaufwand. Dafür hat man höheren Fahrkomfort auf schlechten Untergründen. Kopfsteinpflaster kann ich zum Beispiel mit Vollspeed fahren, wo ich vorher stark abbremsen musste oder alternative Routen genommen habe.

Wenn man nicht auf das letzte Quäntchen Geschwindigkeit aus ist, kann man getrost zu einem Fatbike greifen. Ich genieße bei jeder Fahrt abseits der Straße die neue Gemütlichkeit!

Fatbikes fallen auf!

Egal wo man mit dem Fatbike auftaucht, seid euch sicher, ihr werdet viele erstaunte Blicke auf euch ziehen. Am Ende meiner ersten Fahrt wurde ich 300 Meter vor meinem Zuhause von der Polizei angehalten. Zu dem Zeitpunkt war das Fahrrad noch weit weg von verkehrssicher. Aber ich hatte immerhin Licht mit und alles andere bereits bestellt. Der Polizist schaute sich das Fahrrad an, guckte mich an, fragte nach Licht und ging dann wieder. Den Rest hatte er gar nicht erst beanstandet. Ich glaube, der wollte nur das Fahrrad anschauen.

Ich werde fast jeden Tag auf das Bike angesprochen. Die meisten Menschen fragen, ob das Fahrrad nicht unglaublich schwer zu fahren ist. Kinder sind immer total geflasht von den dicken Reifen und Menschen älteren Semesters gucken bei den Laufgeräuschen der breiten Bereifung erst einmal in den Himmel, ob womöglich die Russen kommen.

Ich habe noch nie erlebt, dass ein Fahrrad so eine Faszination und viel Interesse bei vielen unterschiedlichen Menschen hervorruft. Aber aktuell sind die Fatbikes auch eher selten. Bewusst habe ich in den letzten Jahren gerade mal 3 oder 4 Fatbikes in freier Natur gesehen.

Mein Fazit zum Stevens Mobster Fatbike

Trotz der krassen Optik ist das Fahrrad sehr agil und flott unterwegs. Seine vollen Stärken fährt das Fatbike insbesondere auf losen Untergründen aus.

Aber auch auf Straßen kommt man mit dem Fahrrad im Alltag gut voran. Lediglich beim bergauf fahren auf Asphalt merke ich einen riesigen Unterschied im Vergleich zu einem City-Crosser. Mit dem Fatbike fahre ich meine regelmäßigen Ziele zwar nun in etwas längerer Zeit an, allerdings bin ich dabei meistens auf viel schöneren Strecken als vorher unterwegs.

Für mich ist das Fatbike in Hamburg mit seinen katastrophalen Radwegen und den schönen Parkanlagen das perfekte Alltagsfahrrad. Auch wenn es mal 5 Minuten länger dauert.

Was denkt Ihr über Fatbikes? Seid ihr schon mal eines gefahren? Wenn ja, wie hat es euch gefallen? Schreibt es in die Kommentare.

Kommentare

9 Antworten zu „Stevens Mobster – Mein Fatbike Erfahrungsbericht!“

  1. Was sollen denn diese albernen Reifen? Kauf dir doch gleich ein Motorrad!

    1. Naja, Motorad und Fatbikes sind jetzt nicht so der Vergleich. Das eine wird mit Muskelkraft angetrieben, bei dem anderen sitze ich nur rum und der Gerät regelt.

      Ansonsten wie geschrieben, ich fahre halt gerne auch im Gelände, da sind diese Reifen ein Traum! Neulich auch das erste mal am Strand gewesen. Funktioniert auch super!

  2. Toller Beitrag. Danke.

  3. Guten Tag, lieben Dank für die interessanten Einblicke.

    Viele Grüße

  4. Tip: Wem es möglich ist im Wald zu fahren, am besten da wo der Harvester seine Spuren hinterlassen hat. Uebertrifft bisher alles dagewesene.

    1. Das stimmt, da fühlt sich das Fatbike richtig Wohl. Nahe Hamburg schön durch den Sachsenwald, mehr geht nicht.

  5. Vielen Dank für Deinen Bericht. Habe das gleiche Modell und kann Deine Eindrücke bestätigen. Insbesondere auf Wegen mit losem Belag (Schotter, Sand) spielt das Fatbike seine Stärken aus. Dort läuft es auch besser und vor allen Dingen sicherer als ein „normales“ MTB.

  6. Und, ein paar Jahre später immer noch zufrieden? Ich habe genau das gleiche Rad – und obwohl ich noch weitere Fahrräder habe, ist das Fatbike mein Lieblingsfahrrad. (ich fahre in Berlin) Für lange Touren habe ich meines mit einem Gepäckträger und dem Lenker „Surly Monoko“ ausgestattet. Aber wenn du es sportlich magst, ist eine Veränderung nicht nötig.

    1. Ich habe das Fahrrad ca. 6 Monate nach diesem Bericht wieder abgegeben, da ich auf ein Pedelec umgestiegen bin, da ich inzwischen meinen täglichen Arbeitsweg mit dem Fahrrad mache (rund 70 km am Tag). Dafür war dieses Biest leider nicht mehr tauglich.

      Ansonsten für Spaß haben war ich bis zur letzten Sekunde sehr zufrieden. Aber ein Langstreckenrenner auf Zeit ist er halt nicht.

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