Nilpferd

Nili N. – Eine Geschichte über ein Nilpferd

Vor vielen Jahren habe ich einmal eine Kurzgeschichte über ein Nilpferd mit dem Namen Nili geschrieben. Diese Geschichte ist über Jahre auf meiner Festplatte verschollen, nun ist Nili das Nilpferd beim Aufräumen wieder aufgetaucht. Ich möchte euch diese Geschichte selbstverständlich nicht vorenthalten.

Aber eine kurze Warnung vorab. Die Geschichte ist pädagogisch, sprachlich und inhaltlich wertvoll – nicht!  Die Idee der Geschichte ist entstanden, nachdem mich mein Lehrer (Gruß an Herrn Reuter) fragte, warum ich am Vortag nicht in der Schule zum Klausur schreiben war. Meine Antwort war kurz und knapp:

„Mein Nilpferd Nili ist krank“

Was soll ich sagen, ich durfte die Klausur nachschreiben (Physik, Note 1!) und ein paar Tage später habe ich dann in einer Schnapslaune diese Geschichte geschrieben. Ich entschuldige mich schon mal im Voraus dafür.

Nili N. – Die Kurzgeschichte

Vor nicht allzu langer Zeit hat eine Nilpferddame namens Berta aus Simbabwe ein kleines niedliches Nilpferdbaby zur Welt gebracht. Als ihr Nilpferdmann dieses erfahren hat, ist er voll weggetickt, da, wie man wohl am Baby sieht, die Verhütungsmaßnahmen kläglich versagt haben. Nun gut, jetzt war das Unglück geschehen. Berta und Hermann mussten nun also einen Namen für das kleine Baby finden. Nach langem hin und her überlegen, haben sie sich für einen entschieden. Sie nannten es: Nili.

Und nun beginnt die traurige Geschichte um ein armes kleines Nilpferd, das von den Eltern nie erwünscht war.

Als Nili merkte, dass ihn seine Eltern gar nicht haben wollen, zog er los, um sein Glück woanders zu suchen, wo er gemocht wird und bis zu seinen Lebensende wohnen kann. Wie schon erwähnt, lebte Nili zu dem Zeitpunkt noch in Simbabwe, einem warmen afrikanischen Land. Er zog durch die Landschaft, auf der Suche nach immer neuen Abenteuern. Am Anfang hatte Nili ein wenig Angst, so alleine in der Wildnis. Aber jeden Tag nahm die Angst ein wenig ab, und er nahm zu. Sein erstes Abenteuer führte ihn nach Harare, der Hauptstadt Simbabwes.

Dort hat er nach einem Job gesucht, um sich Futter kaufen zu können, aber in der menschlichen Arbeitswelt war leider kein Platz für ein kleines Nilpferd. So kam es, dass er auf der Straße landete und um ein wenig Geld bettelt musste. Natürlich hat niemand Geld für ein Nilpferd, da in Simbabwe die Menschen sowieso recht arm sind. Irgendwie war Nili ein wenig enttäuscht. Er hätte nie gedacht, dass es so schwer sei, in einer Großstadt an Geld zu kommen, aber so ist nun mal das Leben. Grausam!

So entschloss sich Nili, bei der „wichtigsten“ Person Simbabwes einzutrampeln, um sich über den Zustand des Landes zu beschweren. Wer könnte da wohl besser geeignet sein als Robert Mugabe? Natürlich niemand, da Mugabe halt der Boss im Lande war. Quasi der Hardliner. Da es aber für ein Nilpferd schwer ist sich zu artikulieren, konnte es seine Verärgerung nicht so ganz zum Ausdruck bringen. Mugabe war sauer auf ihn und erklärte Nili zum Staatsfeind Nummer 1. Nun bekam Nili berechtigterweise Panik, weil alle Feinde von Mugabe echt nicht nett weggemacht wurden. Ich glaub, ihr versteht, was ich meine. So kam es, dass Nili panisch aus dem Land stürmte und nach Südafrika auswanderte. Dort wurde er mit offenen Armen empfangen. Er durfte auch im Land bleiben, da er in Simbabwe echt ziemlich weggetötet und eingebuddelt werden würde. Die Einreise nach Südafrika ist wohl mit das Beste, was Nili passieren konnte.

Dort hat er einen neuen Freund gefunden, und zwar Manni das Mammut. Ok, ich gebe zu, Mammuts sind nicht mehr sehr häufig auf dieser Welt vorhanden, aber das macht nichts. Nili kennt zumindest eines. Manni war aber schon ziemlich alt und es war nur eine Frage der Zeit bis Nili seinen neuen Freund wieder verlieren würde.

Aber eine Zeit lang haben Nili und Manni glücklich miteinander gelebt. Es handelte sich halt um eine wahre Männerfreundschaft. Aber es kam der Tag, an dem Manni sich aufmachte, den Himmel zu besuchen. Oder anders gesagt, er ist ausgestorben.

Dieses schlug Nili sehr aufs Gemüt und er wurde sowas von schlecht gelaunt. Aber dann kam Gertrude, ein Nilpferdweibchen, was sich gleich an Nili heranmachte. Aber wie Nili leider feststellen musste, war sie nur hinter dem Erbe von Manni hinterher. Somit schoss er sie in den Wind. Nun beschloss Nili, dass er endlich handeln müsse, und er zog nach Deutschland. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, wie kommt ein Nilpferd so einfach nach Deutschland und was macht es hier?

Also Nili hat all sein Erbe verkauft und hat sich in eine kleine Holzkiste gepackt und sich an den Zoo in Hamburg adressiert. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wie seltsam die Leute im Zoo geguckt haben, als der Postmann mit der riesigen Holzkiste vor der Tür stand. Nun ja, kurz eine Unterschrift geleistet und schon war die Kiste im Zoo.

Aber das Gesicht, was der Zoo-Chef gemacht hat, als er die Kiste geöffnet hat, war cool. Es hatte einen verwirrt-überraschten Ausdruck, da er keine Nilpferdlieferung erwartet hat. Wie auch, selbst ein Zoo erfährt sowas in der Regel ein paar Tage vor der Ankunft. Aber geistesgegenwärtig wie der Zoo-Chef war, wurde Nili in ein Gehege gepackt und gefüttert.

Man muss dazu sagen, dass Nili während der ganzen langen Reise nur ein kleines Lunchpaket dabei hatte. Irgendwie etwas wenig für ein Nilpferd dieser Größe. Na ja, nachdem Nili ein paar Tage im Zoo verbracht hat, um sich aufzupäppeln, beschloss er in einer Nacht und Nebelaktion aus dem Zoo auszubrechen. Das Nilpferd Jochen, was ebenfalls in seinem Gehege war, hat ihm über die Mauer geholfen. Nun musste Nili nur noch laufen, was das Zeug hält. Doch was war da?

Ein verschlossenes Tor! Nili überlegte kurz, was er jetzt tun soll. Das Erstbeste, was ihm einfiel, war das Tor einfach umzulaufen. Dieses tat er dann spontan nach einer Stunde überlegen.

Nachdem er aus dem Zoo raus war, ging er Richtung City Nord. Da komme ich ins Spiel. Nachdem ich bei einem Kumpel bis spät in der Nacht war, habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Kurz vor meiner Wohnung entdeckte ich Nili. Er lag da so an einer Bushaltestelle und weinte (ohhhh). Ich setzte mich zu ihm und er erzählte mir seine Lebensgeschichte und dass ihn niemand lieb hat. Somit beschloss ich, ihn einfach mit nach Hause zu nehmen.

Ok, ich gebe zu, an den Gedanke, ein Nilpferd in meiner Wohnung aufzunehmen, musste ich mich erst mal gewöhnen, aber inzwischen sind wir richtig gute Freunde geworden.

Ich hoffe, ihr habt auch ein Herz für Nilpferde und wenn euch mal einen begegnet, sprecht es an und nehmt es mit nach Hause, um es zu pflegen!

Nachwort zur Geschichte

Vor vielen Jahren hatte ich die Geschichte schon mal in meinem Blog. Darauf kam dann, ganz ohne Scheiß, eine Anfrage vom Stern per Mail, ob ich wirklich ein Nilpferd zu Hause pflege, und ob die darüber eine Story bringen dürften. BLÖD hätte wahrscheinlich gar nicht gefragt und gleich einen Artikel gebracht.

So, ich hoffe, Ihr könnt die verlorene Lebenszeit durch das Lesen irgendwo wieder reinholen, ansonsten habt ihr halt Pech gehabt … ich hatte euch ja vorher gewarnt!

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