In der Nöldekestraße 17, nahe dem Bahnhof Harburg, habe ich eine Gedenktafel für die Hamburger Sinti und Roma entdeckt. Hier erfahrt ihr etwas zu dem Hintergrund dieser Gedenkstätte.
Die Gedenktafel für Hamburger Sinti und Roma
An der Außenwand des Hauses ist eine bronzene Gedenktafel angebracht. Diese erinnert an durch Nazis deportierte Sinti und Roma aus Norddeutschland. Auf der Gedenktafel ist ein Relief mit gefalteten Händen, welche mit Stacheldraht gefesselt sind. Hier war in der NS-Zeit das Polizeikommissariat, welches einen Großteil der Verhaftungen der Menschen eingeleitet hat.
Die Gedenktafel wurde am 16. Mai 1986 enthüllt. Dieses wurde von Gottfried Weiß vorgenommen, welcher im Mai 1940 zu den deportierten Menschen gehörte. Die Inschrift auf der Tafel lautet:
Eure Leiden, euer Schmerz sind die Narben im Fleisch der Welt
Lani Goldschabi Rosenberg

Was ist damals an diesem Ort passiert?
Hier wurden rund 550 in Hamburg verhaftete Sinti und Roma gesammelt und anschließend im Fruchtschuppen C im Hamburger Freihafen festgehalten. Nach wenigen Tagen sind die Menschen dann in das Lager nach Belzec deportiert worden. Die Gruppe der Sinti und Roma gehörte unter den Nationalsozialisten zu den am meisten verfolgten Gruppen. Es wurden Eheverbote ausgesprochen sowie Zwangssterilisationen und Zwangsabtreibungen vorgenommen. Auch der Massenmord in Auschwitz stand für diese Menschen an der Tagesordnung. Insgesamt haben die Nazis rund zweidrittel aller Sinti und Roma in Deutschland und Österreich ermordet.
In Hamburg Harburg gibt es noch weitere Gedenkstätten, über die ich bereits berichtet habe. Schaut euch diese auch gerne einmal an.
Schreibe einen Kommentar