Ehemaliges Pflegeheim Farmsen

Gedenktafel am ehemaligen Pflegeheim Farmsen

So dicht an meinem Zuhause und doch bin ich noch nie an der Gedenktafel am ehemaligen Pflegeheim Farmsen vorbeigekommen. Das habe ich jetzt nachgeholt. Hier nun eine kurze Vorstellung dieses Ortes des Gedenkens.

Gedenktafel am ehemaligen Pflegeheim Farmsen 

In der August-Krogmann-Straße 100 findet ihr eine Gedenktafel. Hier wird den getöteten und misshandelten Menschen des Pflegeheims Farmsen gedacht. Zum Zeitpunkt meines Besuches war ein Großteil des Geländes Baustelle. Daher war die Gedenktafel nicht aufzufinden. Der Text auf der Tafel lautet:

Die Anlage mit Wohn-, Verwaltungs-, Wirtschafts- und Fabrikgebäuden entstand 1903 als Zweigstelle des „Werk- und Armenhauses“ Barmbek. Erweiterungen folgten 1912 und in den 1920er Jahren. Hier wurden behinderte und hilfsbedürftige Menschen untergebracht und in Fabrik, Wäscherei, Haus- und Landwirtschaft beschäftigt. In der Zeit des Nationalsozialismus (1933-45) wurden viele der eingewiesenen so genannten asozialen Personen zwangssterilisiert, entmündigt und deportiert. Seit 1961 sind hier ein Pflegezentrum sowie sozialtherapeutische Einrichtungen für seelisch behinderte Menschen untergebracht.

Blaue Erinnerungstafel

An diesem Ort wurden vor dem 2. Weltkrieg Menschen mit Behinderungen und auch andere hilfsbedürftige Personen untergebracht. Diese wurden dann in verschiedenen Arbeitsbereichen beschäftigt. Mit Beginn des Nationalsozialismus wurden viele der dort lebenden Menschen durch die Nazis als asoziale Personen eingestuft. Viele wurden daraufhin zwangssterilisiert, entmündigt oder deportiert, was meistens den Tod bedeutet hat.

Es ist immer wieder furchtbar zu lesen, wie Menschen damals durch die Nationalsozialisten als minderwertiges Leben abgestempelt wurden und welche Konsequenzen das dann für diese Menschen hatte. Das wünschst du auch deinen ärgsten Feinden nicht!

Seit 1961 befindet sich an diesem Ort nun ein Pflegezentrum sowie eine sozialtherapeutische Einrichtung für Menschen mit seelischer Behinderung.

Ich hoffe, solche Zeiten müssen wir nie wieder erleben. Kein Vergeben – kein Vergessen!

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