Ich habe mir nach Feierabend mal einen Spaziergang durch St. Georg und Hammerbrook gegönnt und bin dabei an der Gedenktafel für Zwangsarbeiter am AK St. Georg vorbeigekommen.
Zwangsarbeiter am AK St. Georg
In der Nacht vom 29. auf den 30. Juli 1943 sind in Zeiten der Bombardierung durch die Alliierten 72 Zwangsarbeiter aus dem Krankenhaus St. Georg geflohen. Die Krankenhäuser der Hansestadt wurden 2 Tage vorher so weit wie möglich geräumt. Den Zwangsarbeitern wurde aber kein Platz im Schutzbunker gewährt, daher ergab sich die Chance der Flucht, was vor allem ein Weglaufen vor den Bomben war.
Am 30. Juli 1943 wurden in den Mittagsstunden zur Vergeltung 8 der letzten 20 russischen Menschen im AK St. Georg durch die Gestapo ermordet. Der Befehl dazu kam von SS- und Polizeiführers Graf Georg Henning von Bassewitz-Behr. Dieser bekam dafür von Himmler am selben Tag eine Belobigung. Es wurde für die Zukunft weiter so ein hartes Durchgreifen in vergleichbaren Situationen gefordert. Nur so könne die „Aufrechterhaltung der Ordnung“ gesichert werden.

Die Geschichtswerkstatt St. Georg und AK St. Georg hat zur Erinnerung an die Opfer im AK St. Georg am 8. Mai 1995 diesen Gedenkstein eingeweiht. Zu finden ist dieser Ort des Erinnerns hinter Haus K auf dem Krankenhausgelände. Der Text lautet:
Am 30. Juli 1943 wurden hier
acht russische zivilinternierte
Patienten ermordet.
Ihnen und weiteren Opfern
von Terror und Gewalt zum Gedenken.
uns allen zur Mahnung!
8. Mai 1995
Weitere Orte der Erinnerung stelle ich euch in meiner Blogreihe KonBon erinnert vor.
Schreibe einen Kommentar