Gedenkstätte KZ-Außenlager Hammerbrook

Gedenkstätte KZ-Außenlager Spaldingstraße

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Bei meinem Spaziergang in Hammerbrook entdeckte ich die Gedenkstätte KZ-Außenlager Spaldingstraße. Hier bekommt ihr einen kleinen Einblick zu deren Hintergründen.

KZ-Außenlager Spaldingstraße

An diesem Ort war früher eine Tabakfabrik. Nachdem der Stadtteil Hammerbrook durch die Alliierten in Schutt und Asche gelegt wurde, blieb das Gebäude als eines von wenigen im Ortsteil halbwegs verschont. Nach der Bombardierung wurde hier ein Außenlager vom KZ-Neuengamme errichtet.

Etwa 2000 Menschen wurden von den Nazis hier einquartiert. Damit war das KZ-Außenlager Spaldingstraße eines der größten in Hamburg. Zusätzlich war hier der SS-Stützpunkt für die Außenlager vom KZ-Neuengamme untergebracht.

Die Bedingungen für die Gefangenen war katastrophal. Sie mussten den ganzen Tag den zerstörten Stadtteil Hammerbrook aufräumen und die nötigsten Straßen und Bahntrassen instandsetzen. Die Arbeit war körperlich sehr anstrengend und gefährlich. Mindestens 800 Menschen kamen dabei ums Leben.

Das Lager wurde kurz vor Ende des Krieges im April 1945 aufgelöst und die Gefangenen wurden nach Sandbostel verlegt. Viele überlebten ihre Gefangenschaft nicht.

Diskussionen über den Ort des Erinnerns

In den 80ern wollte man an diesem Ort eine Gedenktafel anbringen. Die Eigentümer haben sich dagegen gewehrt. Nach langen und schwierigen Verhandlungen mit dem Gebäudeeigentümer „Immobilien Verwertungsgesellschaft (IVG)“ durfte die Gedenktafel endlich angebracht werden. Am 26. Oktober 2009 wurde dieser Ort des Erinnerns der Öffentlichkeit präsentiert.

Gedenktafel KZ-Außenlager Spaldingstraße
Gedenktafel KZ-Außenlager Spaldingstraße

Kurze Zeit später haben sich Mieter über die Gedenktafeln beschwert. Die Gedenktafel wurde als schädlich für das Geschäft bezeichnet. Daher wurde diese abgeschraubt und im unzugänglichen Hinterhof versteckt montiert. Dieses führte zu massiven Protesten durch die Kulturbehörde, die jüdische Gemeinde und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Der Protest zeigte Wirkung und so wurde im November 2009 die Gedenktafel wieder an der Vorderseite des Gebäudes angebracht.

Wie man es als Eigentümer besser hinbekommt, zeigte A&O, die im Mai 2012 das Objekt übernommen haben und schon im Vorfeld auf die KZ-Gedenkstätte Neuengamme zugegangen sind. Ziel war es eine zusätzliche kleine Ausstellung über die Geschichte des Gebäudes für das Hotelfoyer zu erstellen. Die in 2 Sprachen erstellte Gedenk-Ausstellung ist heute öffentlich zugänglich.

Weitere Informationen zum zerstörten Hammerbrook findet ihr in meinem Blogeintrag „Gedenkplatte für die Opfer des Feuersturms 1943“ oder unter KonBon erinnert.


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