Thalia Theater in Hamburg

Archiv der Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe

Am Thalia Theater findet ihr eine Gedenktafel für die Widerstandsgruppe Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe, welche im Thalia Theater ihr Archiv hatte.

Die Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe

Diese Gruppe war eine kommunistische Widerstandsorganisation in der Zeit des 2. Weltkrieges. Über 300 Menschen gehörten ihr an, wodurch die Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe die größte ihrer Art in Hamburg war. Die Gruppe bestand überwiegend aus Mitgliedern der Partei KPD, aber auch einige Sozialdemokraten und parteilose Menschen waren Teil dieses Widerstandes.

Die Gründungsmitglieder wurden kurz vor der Gründung aus dem KZ Sachsenhausen entlassen und haben beschlossen, die einzelnen versprengten KPD-Gruppen und weitere Widerstandsgruppen zu einer großen Widerstandsorganisation aufzubauen. Es bestand eine gute Vernetzung mit mehr als 30 Betrieben in Hamburg. Es wurde versucht, einen Beitrag zum Sturz des Nazi-Regimes beizutragen. Ziel war die Mobilisierung der Arbeiter, Unterstützung von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen sowie die Sabotage der Rüstungsproduktion.

Die Widerstandsgruppe hatte auch überregionale Kontakte zum Berliner und Bremer Widerstandsnetz der Roten Kapelle.

Aufdeckung durch die Staatspolizeileitstelle Hamburg

Im Oktober 1942 wurde die Gruppe enttarnt und über die Hälfte der verbliebenen Mitglieder wurden festgenommen. Die Hälfte der inhaftierten Mitglieder wurde nach den Luftangriffen 1943 auf Hamburg unerwartet aus ihrer Haft beurlaubt. Es wurde direkt versucht, die Widerstandsgruppe wieder aufzubauen. Doch nach kurzer Zeit wurden die meisten erneut gefasst und in dem „Hamburger Kommunistenprozessen“ zum Tode verurteilt. 70 Menschen aus der Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe wurden durch die Nazis getötet. Dennoch bestand die Gruppe bis zum letzten Kriegstag.

Gedenken der Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe

Am Thalia Theater, einem der Stützpunkte der Gruppe, findet ihr eine Gedenktafel links vom Eingang. Diese zeige ich euch hier.

Einige Urnen der ermordeten Mitglieder wurden an einem Ehrenhain auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt. Auch auf dem Betriebsgelände von Blohm & Voss gibt es eine Gedenktafel für einige der ermordeten Widerstandskämpfer aus dieser Gruppe.

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