Früh am morgen, so gegen 10 Uhr, klingelte mein Wecker um mich zum Spiel der FC St. Pauli 1. Frauen zu erinnern. Vor Schreck hätte ich mich fast an meinem Grießbrei verschluckt… ich war schon vor ein paar Stündchen aufgestanden und hatte diese weckende Höllenmaschine ganz vergessen auszuschalten!
Morgens leicht mit dem Bronchien zu tun gehabt und gehustet wie ein röhrender Elch, aber so eine Minierkältung kann mich nicht von meinem Ziel, eine perfekte Saison mit den 1. Frauen, abbringen. Also ging es um kurz nach 11 Uhr zu Hause los.
Anreise zum Spiel der FC St. Pauli 1. Frauen
Kurz nach 12 Uhr hat sich die Reisegruppe „1. Frauen“ am Reisezentrum Hauptbahnhof versammelt, um mit dem Metronom nach Buchholz zu fahren. Klappte auch ohne Probleme und der Übergang in Buchholz auf den Erixx nach Hodenhagen lief auch ohne Stress.

Auf ging die abenteuerliche Wanderung zur Sportanlage von Hodenhagen, schön bei feinstem Hamburger Wetter. Unsere Reiseleitung hat sich einen Spaß daraus gemacht, uns über unzählige Kilometer durch die heimtückische Wildnis nahe der Aller zu führen.

Der Marsch dauerte gefühlt Stunden und führte uns an wilden Tieren vorbei. Wir hatten schon Sorge, als nächstes kommt vielleicht ein Löwe aus der Hecke. Blieb aber glücklicherweise nur bei der Sorge.

Doch dann schien das Ziel zum greifen Nahe. Ein Fußballplatz war in Sicht. Doch die Freude war nicht von langer Dauer. Laut Reiseleitung ist das nicht unser Platz. Die ersten Reisenden weinten, oder es lief ihnen Wasser über das Gesicht, ich weiß es nicht so genau.

So trotteten wir also weiter Richtung Sportplatz. Inzwischen haben wir die Wildnis verlassen und sind wieder in der Zivilisation angekommen.

Doch plötzlich war nun das Ziel in Sicht. Ein Schild (Im Hintergrund die Aller) deutete an, dass unsere Reiseleitung sehr viel professioneller gearbeitet hatte, als es die letzten 72 Kilometer (Entfernungsangabe möglicherweise kaufmännisch gerundet) Fußweg vermuten ließen


Nun ging es erst einmal ins Trockene, um ein Getränk zu sich zu nehmen und das Team unseres FC St. Pauli wild vom Balkon zu bepöbeln.

Anschließend ging es Richtung überdachte Tribüne, welche man auf dem Bild im Hintergrund sehen kann. Bei dem Wetter ist so eine überdachte Tribüne Gold wert.
Das Spiel FC St. Pauli 1. Frauen gegen FC Viktoria 1889 Berlin
Das Team aus Berlin hatte am Vortag Buntentor mit 4:1 geschlagen. Nun musste das Team aus der Regionalliga Nordost gegen die Girls in Brown antreten.
2 Spielerin des FC St. Pauli kamen 12 Minuten vor Anpfiff zum warm machen. Der Rest trottete etwas später hinterher. Der Anpfiff wurde also 15 Minuten nach hinten verlegt.

Die erste Hälfte des Spiels
Der Rasen war etwas hubbelig, aber ich glaub sonst ganz ok. Die erste Halbzeit verlief relativ ausgeglichen. Auf der Tribüne mit über 20 Leuten war mehr Alarm als auf dem Platz. Angeblich hat man uns sogar bis zum 3 km entfernten Flugplatz gehört. Ich würde sagen, die Saison kann kommen. Wir sind schon mal on Fire.
Auf dem Platz gab es nach rund 10 Minuten die erste gute Chance für die Berlinerin. Ein Freistoß aus guter Position wurde von Tara Zimmermann gehalten. St. Pauli legte in der 18. Minute an Torchancen nach, als Carlotta Kuhnert den Ball Richtung Tor beförderte. Aber auch diese Chance zappelte nicht im Netz.

Im Anschluss gab es 2 Ecken, welche aber nix zählbares für den FC St. Pauli brachte. Die Girls in Brown wurden nun etwas stärker.
Die Berlinerin waren wohl inspiriert durch uns Fans auf der Tribüne. Als Berlin zu einer Ecke antrat, gab es ein zaghaftes „Ecke Ecke Ecke“ von den Reservespielerin.
Das Spiel ging nun hin und her ohne echte Großchancen. Ann-Sophie Greifenberg flankte den Ball in der 35. Minute mal in die Mitte, aber die Torhüterin der Berlinerin hatte den Ball sicher.

In der 40. und 41. Minute parierte Tara Zimmermann 2 gute Chancen von Berlin. Ein weiterer Schuss ging an die Latte. Hier hätte unsere Torhüterin nix mehr machen können. Daher Glück gehabt. Mit dem 0:0 ging es in die Halbzeitpause. In der zweiten Hälfte blieb Tara Zimmermann in der Kabine und Katrin Schwing ging ins Tor.
Die zweite Hälfte des Spiels
Nach 8 Minuten Spielzeit in Halbzeit 2 kam nun die Sonne raus. Wir, das Publikum, waren empört darüber. Da hat man mal ein Dach über dem Kopf und dann kommt die Sonne raus. Auf der Tribüne ertönte ein „Wir wollen Hamburger Wetter“. Kam aber nicht mehr.
In der 57. Minute gab es einen gute Chance für unser Team, welche eine Ecke einbrachte. Die blieb allerdings ohne Torerfolg.

In der 62. Minute gab es von einer Berlinerin einen Rückpass zur Torhüterin. Beim Versuch zu klären hoppelte der Ball weg und ging fast in das eigene Tor. Auch die nachfolgende Ecke für Braun-Weiß brachte kein Tor.
In der 65. Minute hatte Nina Philipp einen Torschuss, welcher aber vorbei ging. Quasi im Gegenzug tauchte plötzlich eine Spielerin von Viktoria Berlin alleine vor Katrin Schwing auf. Aber der Ball ging neben das Tor. Weiter 0:0!
In der 80. Minute wieder ein Freistoß, den Nina Philipp in die Mitte brachte. Es gab einen Kopfball, der aber nicht im Netz einschlug. Die letzte große Chance gab es dann in der 87. Minute per Kopf, welche von der Berliner Torhüterin so gerade noch gehalten werden konnte.
Also blieb es bei dem 0:0, was dem Spielverlauf nach auch angemessen war. Die erste Halbzeit war Berlin knapp besser, in der zweiten Halbzeit gab es leichte Vorteile für St. Pauli. Alles in allem ein Spiel auf Augenhöhe. Ich denke, beide Teams können mit dem Unentschieden gut leben.
Bilder zum Spiel FCSP 1. Frauen gegen FC Viktoria 1889 Berlin
Hier ein paar Bilder zum Spiel unserer 1. Frauen gegen das Team aus Berlin.




































Abreise vom Spielort
Ganz Hodenhagen war bestimmt froh, dass das Spiel nun endlich vorbei war. Endlich keine Ruhestörung mehr durch laute Fußballfans. Nun ging die Wanderung zum Flugplatz Hodenhagen los, nein, wir fliegen nicht nach Hause, wir hatten nur Hunger und wollten bei Sannas Eltern essen gehen.
Auf dem Weg dahin hat uns die Reiseleitung wieder durch gefährliche Regionen geführt. Hier wäre die Reisegruppe fast durch einen Eisbären dezimiert worden. Allerdings konnten wir den Bären gemeinsam in die Flucht schlagen.

Nach dem wir eben nur knapp keinen Mitreisenden verloren hatten, ging es nun als Landwirtschaftlicher Verkehr weiter. Jeder simulierte ein Trekkerrad und somit konnten wir perfekt geparkt den Weg entlang gehen, ohne aufzufallen.

Ankunft am Flugplatz
Dann kamen wir am äußersten Rand am Flugplatz an. Ob wir befugt waren, wurde nicht überliefert, aber wir hatten riesigen Hunger…

… und der Mais rechts im Bild war noch nicht fertig. Überhaupt war das durchqueren dieser Passage mehr so eine Szene aus einem Steven King Film.

In Ihrem Hungerwahn glaubten einige, sie könnten über das Wasser laufen. Die Faktenlage hat dieses aber eindeutig widerlegt.

Nun wurde es noch mal kurz spannend, nicht das wir so kurz vorm Essen noch jemanden an ein Flugzeug verlieren. Wäre ja Schade drum.

Ankunft am Fliegerstübchen
Und da war unser Ziel! Das Fliegerstübchen von Sannas Eltern. Wieder einmal wurden wir mit leckeren Essen versorgt! Vielen Dank und bis zum nächsten mal!

Neonschwarzer Block, so viel Liebe macht dir Angst!
Beim Essen hörte ich von einem anderen Tisch mit Einheimischen, die über unsere 14er Gruppe sprach. Wir waren bis auf eine Ausnahme alle in Schwarz gekleidet, nur so zur Erklärung. Einer sagte:
Wenn die als schwarzer Block auf einen zukommen hat man schon irgendwie Angst, aber die haben total nett gegrüßt.
Warum fällt mir dazu nur folgende Textzeile von Neonschwarz ein?
Neonschwarzer Block
Soviel Liebe macht dir Angst
Naja, sind ja nicht alle böse die Schwarz tragen. Schön das wir mit unserem auftreten auch noch diese Erkenntnisse verbreiten können.
Auf nach Hause
Nach dem Essen kugelten wir nun wieder zum Bahnhof. Im Erixx haben wir dann klassisch weitergemacht, wo wir nach dem Spiel aufgehört. Fröhliche Fangesänge rausschmettern. Mehr krum als Grade, aber passt schon.
Die Schaffnerin kam und trug Beschwerden anderer Fahrgäste an uns weiter. Sie sagte
Mir ist ja sowas von egal, aber wir sind hier auf dem Dorf und da sind die Leute etwas empfindlich
Dann gab es noch ein wenig Small-Talk und die Schaffnerin haute ein paar ordentlichen Sprüche aus. War super witzig und wir sagen nun im Flüsterton.
Überall verwirrte Menschen
In Buchholz hatte natürlich der Metronom wieder Verspätung. Da fuhr ein HSVer mit dem Fahrrad auf dem Bahnsteig umher und schrie „Bremer Hurensöhne“. Ja, hat uns sehr getroffen. Also nicht. Also wirklich überhaupt nicht! Zudem gab es noch eine Gruppe Raver auf dem Bahnsteig, welche zu fetten Bässen abzappelten. Hier auf den Dorfbahnhöfen ist das Nachtleben ja noch merkwürdiger, als in Hamburg.
So gegen 23:40 Uhr waren wir dann wieder in unserem wunderschönen Hamburg. Die Zugtüren gingen auf und es ertönten überall wieder Sirenen, es blinkte rund um den Hauptbahnhof Blaulicht und die Luft war gewohnt schlecht. Home Sweet Home!
Ich freue mich dann schon mal auf das nächste Spiel bei DuWo. Endlich wieder eine Auswärtstour mit dem Fahrrad.
Forza St. Pauli 1. Frauen!
PS: Die Antwort auf die Frage aus der Überschrift: Häschen hören Hip Hop! Fragt nicht, ist besser so! :-D
PPS: *sing* Wir stehen auf und setzten uns wieder hin! Ja da ist lustig! Weil wir bescheuert sind! *sing*z
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