Ihr kennt das, man steht morgens auf und hat direkt einen FC St. Pauli 1. Frauen Fangesang im Ohr. So erwischte es mich am Sonntag.
Diesesmal: „Hier am Weserrand, spielen wir euch an die Wand, immer weiter vor
schießt für uns ein Tor!“. Aber konnten die 1. Frauen unseres Vereins das auch umsetzen?
Auf jeden Fall machten sich ab Hamburg Hbf. 19 Leute mit dem Metronom auf den Weg nach Bremen, um dieses rauszufinden.
Die Anreise nach Bremen
Die Fahrt war entspannt. In Rotenburg (Wümme) waren wir kurz über den Zug nach Minden irritiert, welcher mal eben einen Umweg über Ingolstadt macht. Aber scheinbar gibt es hier auf dem Dorf Bedarf für eine Bummelbahn nach Ingolstadt.

In Bremen angekommen, ging es mit der Straßenbahn zur Fähre. Die Fahrt soll rund 63 Sekunden dauern.

Wir stapften nun also wie die 19 Zwerge auf die Fähre und verteilten uns gleichmäßig, damit diese Nussschale aus Metal nicht kentert. Aufgrund eines kurzfristigen Schleudertraumas in Form von 5 Donuts auf dem Wasser, kam die Fähre mit fast 30 Sekunden Verspätung auf der anderen Seite an. Das hätte fast unseren ganzen Zeitplan durcheinander gebracht.

Heil drüben angekommen, ging es nun noch rund 5 Minuten weiter bis zum Ground des ATS Buntentor. Der Regen wurde stärker und der Weg zur Tribüne war mit meinen glatten Schuhsohlen wie Schlittschuh fahren.

Der Platzwart hatte auch ordentlich zu kämpfen, um den Platz am Leben zu halten. Der Wechsel auf den Kunstrasenplatz hätte bei uns Fans sicher keine Freudensprünge hervorgerufen. So bei Hamburger Wetter und dann ohne Tribüne. Aber soweit kam es gar nicht erst, dank des tapfer kämpfenden Platzwarts. Danke!

Über die Musik auf der Tribüne möchte ich mich nicht äußern. Ist halt Geschmackssache. :-D Aber zum Glück folgte nach etwa 30 Minuten Popterrormucke der Anpfiff.

Das Spiel ATS Buntentor 1. Frauen gegen FC St. Pauli 1. Frauen
Erst mal hieß es Winke Winke, bevor das Spiel dann mit 4 Minuten Verspätung losging.

Die ersten Halbzeit Buntentor gegen Sankt Pauli
Die Anfangsphase spielen beide Teams nach Vorne, aber das Heimteam konnte sich dabei mehr und bessere Möglichkeiten erarbeiten. Nach 13 Minuten hatte Buntentor z. B. bereits 3 Ecken.
Das mutige Spiel der Bremerin wurde in der 17. Minute mit dem 1:0 belohnt. Im direkten Gegenzug war dann aber schon wieder der Ausgleich da. Ann-Sophie Greifenberg sieht, dass die Torhüterin im Nirvana spazieren geht und schießt aus über 20 Metern problemlos in das leere Tor.
St. Pauli war nun besser im Spiel und erspielte sich verschiedene Chancen. Leider wurde zu selten das Mittel des Fernschusses gewählt. Die Torhüterin von Buntentor geisterte oft irgendwo auf dem Platz rum.
Die Girls in Brown pressten früh und zwangen das Heimteam zu fehlern. Buntentor beschränkte sich vorerst auf das Kontern.

In der 30 Minute gab es Freistoß für St. Pauli. Nina Philipp beförderte den Ball an die Latte. War wohl noch einen halben Meter zu Dicht dran.
In der 34. Minute wurde der Aufwand der Kiezkickerin dann mit dem 1:2 durch erneut Ann-Sophie Greifenberg belohnt. Dieses Tor war dann auch der Halbzeitstand.
Die zweite Halbzeit Buntentor gegen Sankt Pauli
Am Anfang der zweiten Hälfte spielte St. Pauli weiterhin den besseren Fußball. Es gab ein paar Ecken bevor dann in der 55. Minute die Abwehr der Kiezkickerin schläft und Buntentor alleine vor Tara Zimmermann auftauchte. Aber Tara konnte den Ball großartig halten.
In der 65. Minute war dann mal wieder die Torhüterin von Buntentor on the Road und Linda Sellami nutze das eiskalt zu 1:3 aus. Waren bestimmt auch 20-25 Meter oder so.

Die nächste Aktion vom ATS Buntentor war eine Ecke, etwa 2 Minuten später. Wieder so ein Klassiker, der mit einem Kopfballtor endete. Das 2:3 brachte Buntentor wieder in das Spiel zurück.

Es ging nun Schlag auf Schlag. In der 67. Minute gab es wieder einen Freistoß aus großer Distanz. Natürlich schoss Nina Philipp wieder direkt auf die Bude des Heimteams. Aber die Buntentor-Torhüterin konnte den Ball fangen.

St. Pauli brachte nun kaum noch Entlasstungsangriffe zustande. In der 73. Minute dann das 3:3 … doch der Linienrichter schwenkte sein Fähnchen. Abseits! Langsam wurde das Spiel kribbelig.
Einen Moment später dann die Megachance zum Ausgleich. Tara Zimmermann verliert das Duell mit einer Flügelspielerin, welche den Ball in die Mitte passte wo eine Heim-Spielerin allein vor dem Tor stand und aus 5 Metern das Ding über das Tor buxierte.
In der 85. Minute tauchte erneut eine Spielerin von Buntentor alleine vor Tara Zimmermann auf. Aber mit einem überragenden Reflex holte Tara sich die Pille und hielt das 2:3 weiter fest.

Mit dem Abpfiff hatte Ilijana Kljajić noch eine riesige Chance um das 2:4 zu erzielen, doch der Ball landete in den Armen der Torhüterin von Buntentor. Es erfolgte der erlösende Schlusspfiff.

Fazit zum Spiel gegen Buntentor
Das Spiel endete also 2:3 in einem echten Zitterspiel am Ende. Rein vom Spielverlauf hätten die Girls vom ATS Buntentor auch einen Ausgleich verdient gehabt, aber Tara Zimmermann zeigte inbesondere in der Schlussphase ihre ganze Klasse. Das geschätzt 5 Abseitstore gefallen sind, machte das Spiel auch nicht angenehmer für mein altes Herz! ;-)
St. Pauli bleibt also weiter ungeschlagen in dieser Saison, so kann es gerne weitergehen, auch wenn das mit dem „Spielen wir euch an die Wand“ in diesem Spiel nicht ganz so klappte. :-D
Bilder vom Spiel ATS Buntentor gegen FC St. Pauli 1 Frauen
Hier noch ein paar mehr Bilder vom Spiel in Buntentor.
Nach dem Spiel und Heimweg
Nach dem Spiel gingen die meisten Pizza essen. Dort wurden wir dann auch Zeuge einer Raubtierfütterung. Eine Katze hat die Mülltonne umgekippt und futterte die Essensreste, inbesondere die Wurst. Armes Tier, so geil schmeckt die hier gar nicht.

Nachdem die Katze und die Zecken satt waren, ging es wieder zur Fähre. Das Wetter wurde nun Schöner.

Die Fahrt ging dieses mal wesentlich flotter. Nur 2 Donuts später waren wir dann schon wieder an Land. Ein kurzer Blick Richtung Weserstadion. Scheinbar gibt es einen neuen Papst in Bremen. Weißer Rauch stieg auf.

Sangesfreudig ging es weiter Richtung Straßenbahn, dort wurde noch mal 30 Minuten vor Zugabfahrt ne Kiste Bier klar gemacht und fast die Straßenbahn verpasst. St. Pauli Style halt. Aber ging ja noch mal knapp gut. So waren wir dann etwa 25 Minuten vor Abfahrt am Hauptbahnhof in Bremen.

Eine Kiste Bier später suchten wir uns dann ein ruhiges Plätzchen im Metronom. Was bietet sich da mehr an als der Ruhewagen? Natürlich nichts! Und so hatten wir nun etwas über eine Stunde Zeit uns gegenseitig anzu“pssst“en.
So kamen wir dann irgendwann glückselig in Hamburg an, bis es dann demnächst nach Celle geht!
Forza St. Pauli 1. Frauen!
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