Obwohl mich viele für bekloppt gehalten haben, bin ich am Samstag nicht ins Millerntor gegangen, sondern habe bei meinem 100. Saisonspiel die Sechste Herren unseres FC St. Pauli auswärts zum TSC Wellingsbüttel begleitet.
Auch die Sechste steht mitten im Abstiegskampf und freut sich über jede Unterstützung. Die Boys in Brown visierten einen Auswärtssieg an, um den Abstand auf den Abstiegsplatz auf 4 Zähler ansteigen zu lassen.
Kurz vor dem Anpfiff machten sich ein paar Welle-Spieler noch über die Kiezkicker lustig, weil das ja nur die Sechste des Vereins ist. Welle war halt eine zweite Mannschaft. In anbetracht der gleichen Ligazugehörigkeit und nur einer Position besser in der Tabelle, war das irgendwie sehr putzig. Anpfiff war dann um 12 Uhr.
Das Spiel TSC Wellingsbüttel 2 gegen FC St. Pauli 6. Herren
Die erste Halbzeit FCSP 6 gegen Welle 2
Bei purem Sonnenschein wurde das Aufeinandertreffen eröffnet. Von Anfang an war FC St. Pauli 6. Herren das tonangebende Team. Die Hausherren versuchten in den ersten Minuten des Duells mittels Konterspiel zum Torerfolg zu kommen, lief aber nicht so dolle. Die Sechste attackierten indes ihre Gegenspieler früh und wollten jeden Ball haben. Dann folgte eine riesen Welle-Chance, die der Sechste-Keeper Mathias Seibt riesig gehalten hat.
In der 8. Minute erzielte der FC St. Pauli dann die Führung. Auf Höhe des Fünfers kam Jan Urban frei zum Schuss und brachte die Kugel im Gehäuse unter. Der Torwart hatte keine Chance, den Ball abzuwehren. Assistgeber war Paul Bandelin mit einem präzisen Zuspiel auf Höhe des Sechzehners, nach dem er die Abwehr stark ausgespielt hatte.
Das Spiel ging hin und her, beide Abwehrreihen verteidigen aber gut. Die Sechste hatte dabei aber ein wenig mehr Ballbesitz und das zielstrebigere Offensivspiel. Daraus resultierte eine riesen Chance der Boys in Brown. Khoja Habibullah Sediqi gewinnt einen Kopfball am Sechszehner, der Ball kam bei Paul Bandelin an, der am Fünfer zum Abschluss kam. Der Keeper klärte aber zur Ecke.

Die Kiezkicker verhielten sich sehr diszipliniert und konnte die nun folgende Sturm und Drang Phase von den Hausherren gut verteidigen. In der 43. Minute baute Sankt Pauli dann die Führung weiter aus. Unbedrängt beförderte Paul Bandelin das Spielgerät mit einem entschleunigten Schuss mittig ins Tor. Der Keeper leistete sich beim Gegentreffer einen bitteren Stellungsfehler. Vorlagengeber war Amin Dweik mit einem präzisen Zuspiel im Mittelfeld.
Bei einem Zwischenstand von 0:2 bat der Schiedsrichter die Kicker in die Kabine. Riesen Halbzeit der Sechsten mit verdienter Führung. Für uns Zuschauer gab es nun erstmal ein paar wirklich leckere Pommes. Anschließend begann hier direkt die zweite Halbzeit… und am Millerntor die erste Halbzeit.
Die zweite Halbzeit FCSP 6 gegen Welle 2
Nach dem Seitenwechsel war FC St. Pauli 6. Herren erneut stärker. Nach einem rüden und überflüssigen Foul an Torhüter Mathias Seibt sah ein Spieler des Heim-Teams in der 49. Spielminute vom Unparteiischen Gelb. Die Boys in Brown ließen indes hinten nichts anbrennen. Dann ein riesen Jubel, am Millerntor knipste Dimitrios Diamantakos zum 1:0 gegen die Spielvereinigung aus Fürth.
In der 54. Minute wechselte der FC St. Pauli 6, um die Abwehr zu stabilisieren: Gorden Nils Maschwitz verließ das Spielfeld, Bastian Fein ersetzte ihn. Dann gab es mal wieder eine riesen Chance für Wellingsbüttel, aber Delil Yesilmen verteidigte mit vollem Einsatz, wodurch nur ein Kullerball zu dem Sechste-Torwart durchkam.
Auf gegnerischem Geläuf ging FC St. Pauli 6. Herren weiterhin engagiert zu Werke. TSC Wellingsbüttel II spielte unterdessen teils sehr hart und in manchen Szenen fast schon unsportlich. Das der Schiri den einen Spieler der Hausherren nicht vom Platz gestellt, war auch mehr als verwunderlich. Dieser Spieler wurde dann zum eigenen Schutz ausgewechselt und pöbelte dann draußen über die Sechste, wenn die mal etwas intensiver in den Zweikampf gegangen sind.
Fair-Play geht anders!
Dann lag ein Spieler auf dem Boden, die Sechste spielt den Ball in das Aus. Daraufhin hat der Spieler vom TSC Wellingsbüttel den Ball zu den Kiezkickern zurückgeworfen und im Moment der Ballannahme wurde der Kiezkicker bereits hart von einem Heimspieler angegangen. Das war auch mehr so Pseudo-Fair-Play.
Es folgte mal wieder eine riesen Chance für die in Grün spielenden Hausherren. Ein Spieler rannte alleine auf den FCSP-Keeper zu, dieser konnte den Ball sauber abgrätschen und dann festhalten. Saubere Aktion. Ich wäre in dieser Situation ängstlich wie ein Hase (ein sehr dicker und langsamer Hase!) weggelaufen, statt so in den Zweikampf zu gehen.
In der 74. Spielminute wechselte der FC St. Pauli das zweite Mal: Paul Bandelin durfte unter Applaus runter, Rasmus Hävecker griff nun ins Spielgeschehen ein. Paul hatte blutige Beine, mehr muss man zu seinem Einsatz an diesem Tag eigentlich nicht wissen! Geiles Spiel gemacht!
15 Minuten vor Schlusspfiff ließen beide Vereine weiter ihr Potential aufblitzen. Unterdessen begann sich der Himmel leicht zu verdunkeln. In der 78. Minute klärt Delil Yesilmen einen Abschluss von Wellingsbüttel auf der Linie. Einmal tief Durchatmen. In der 80. Minute wechselte Sankt Pauli nun noch einmal: Amin Dweik verließ den Rasen. Mohammed Masood Abdulhakim ersetzte ihn.
Dann wieder riesen Jubel. Am Millerntor hatte Johannes Flum zum 2:0 für die Profis getroffen. Ein guter Tag im Klassenkampf für den FC St. Pauli.
Anschließend gab es noch eine große Möglichkeit von Rasmus Hävecker, die der Heim-Torwart aber gut halten konnte. Nach rund 98. Minuten war dann endlich Feierabend und der erlösende Auswärtssieg geschafft.
Das Fazit zum Spiel
Nach Abpfiff stand ein 0:2 zu Buche. Die Sechste brachten einen Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit und sicherten sich auf diese Weise einen sehr verdienten Erfolg auf fremdem Platz. Da Glashütte den ETV zu einem späteren Zeitpunkt besiegt hatte, sind es nun wieder 4 Punkte Vorsprung vor dem Abstiegsplatz.

Am Samstag kommt dann ein riesen Brocken an die Feldarena. Spitzenreiter Poppenbüttel ist zu Gast bei der Sechsten. Kommt zahlreich und unterstützt die Sechste Herren Sankt Pauli!
Alles ist die Sechste
PS: Nach dem Spiel bin ich direkt weiter zum Spiel vom RSK II gefahren. Während meiner Fahrt erzielten die Profis durch Neudecker das 3:0 am Millerntor und konnten damit ebenfalls wichtige Punkte im Klassenkampf erspielen.
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