Die FC St. Pauli 3. Herren empfing am 28. Spieltag am Freitagabend in Flutlicht-Atmosphäre den HFC Falke zum Risikospiel in der Bezirksliga Nord.
Vor dem Aufeinandertreffen galt: Selbst mit einem Sieg an heimischer Wirkungsstätte verharren die Dritten Herren weiterhin im Tabellenmittelfeld. Auch auf der Gegenseite war klar: Die HFC Falke könnten im Falle einer Niederlage ins Tabellen-Niemandsland zurückfallen.
Das Spiel FC St. Pauli 3. Herren gegen HFC Falke
Die erste Halbzeit FCSP 3 gegen HFC Falke
Das Spiel wurde bei strahlendem Sonnenschein angepfiffen. Anfangs war der HFC Falke besser. In der 4. Minute gab es den ersten Torschuss für Falke. Aber der Torwart der Boys in Brown hält diesen problemlos. In der 7. Minute gab es einen super Freistoß für die Kiezkicker, aber der Ball ging super knapp über das Tor. Nach ein paar Minuten nahm Sankt Pauli dann Stück für Stück das Spiel in die Hand.
In der 33. Minute gab es eine Ecke für die Kiezkicker. Nach einer Kopfballverlängerung zum Mitspieler ging der Kopfball aus 5 Metern hauchzart über die Bude der Gäste. In Minute 36 dribbelte sich ein Spieler vom HFC Falke durch das Mittelfeld, der abschließende Schuss ging aber klar über das Tor.

Was auffällt: Die Falke-Fans singen fast alles auf Melodien, die auch in der St. Pauli Fanszene seit Jahren genutzt werden. Ist schon irgendwie merkwürdig und dämlich, wenn man zeitgleich permantet mit „Scheiß St. Pauli“-Rufen auffällt. Läuft wohl unter dem Motto: Copy the Best!
Nach 43. Minuten streichelte ein Falke-Spieler einen Freistoß an den linken Pfosten. Das war knapp! Viel mehr passierte dann auch nicht mehr. Torlos ging es in die Halbzeitpause. Witzig war auch ein Falke-Typ in der Pause, der den Schiri anpöbelte, dass er nur für Braun-Weiß pfeifen würde. Aus meiner Sicht hat der Schiri bis dahin einen echt guten Job gemacht.
Die zweite Halbzeit FCSP 3 gegen HFC Falke
Nach der Halbzeitpause war der HFC Falke besser im Spiel. In der 55. Spielminute gab es dann einen Freistoß für Sankt Pauli. Dieser endete im Kuddelmuddel im Strafraum. Irgendwie geht der Ball dann noch knapp rüber aus gefühlt minus 3 Metern. Inzwischen hatte der FC St. Pauli ein klares Chancenplus.
Nach 62. Minuten kam es zu einer klaren Rückgabe zum Torwart bei Falke. Der Schiri hat die Situation allerdings, zu aller Unverständnis, nicht abgepfiffen. Nur 3. Minuten später gab es wieder einen überragenden Freistoß durch die Boys in Brown. Der Ball ging aber wieder knapp vorbei. Nach einem Foul an einem Kiezkicker, der vorerst verletzt liegen blieb, skandierte der Falke-Fanblock mehrfach „Steh auf du Sau“. Sorry, aber ich habe schon lange nicht mehr so beschissene Fußballfans erlebt!
In der 68. Spielminute ging dann Sankt Pauli verdient in Front. Freistehend im Strafraum bugsierte Erwin Beilmann die Kugel mit einem Gewaltschuss mittig ins Tor. Der Torhüter hatte keine Chance, den Ball zu parieren. Dafür, dass die Anhänger des HFC Falke nicht der HSV sein wollen, haben Sie aber jetzt, und auch sonst über weite Strecken des Spiels, mächtig Hass auf St. Pauli gezeigt. So traurige Gestalten da am Spielfeldrand!

Nun gab FC St. Pauli 3. Herren das Spiel aus der Hand!
In der 70. Minute erzielte der HFC den Ausgleichstreffer. Auf Höhe des Fünfers kam ein Spieler frei zum Schuss und brachte das Spielgerät im Kasten unter. Die Falke-Anhänger skandierten nun zum ca. hundertsten mal „Scheiß St. Pauli“. Mehr haben die scheinbar nicht drauf!? Wegen eines groben Fouls wurde ein Spieler der Boys in Brown in der 72. Spielminute vom Unparteiischen mit Rot vom Platz geschickt. Dann kam es direkt zur Rudelbildung. Die Stimmung wurde nun ein wenig hitzig. In der 74. Minute wechselte die Heimelf verletzungsbedingt. Der Keeper musste nach einem Zusammenprall mit einer Schulterverletzung ausgewechselt werden.
In der 80. Spielminute drehte HFC Falke das Spiel. Völlig alleingelassen im Strafraum brachte ein Gäste-Spieler das Leder rechts unten im Tor unter. Der Torwart hatte keinerlei Chance, den Ball zu parieren. Wieder „Scheiß St. Pauli“ Rufe. Dafür, dass Sie ja keine Rauten mehr sein wollen… Aber naja… *gähn*. Kurz darauf wurde, vermutlich wegen einer Beleidigung, ein weiterer Kiezkicker in der 82. Minute vom Schiri mit glatt Rot vom Feld geschickt. Irgendwie kamen die St. Paulianer nach der zwischenzeitlichen Führung komplett aus dem Tritt.
Gegen Ende der Partie war das Falke-Team nun klar überlegen. In der 87. Minute ging eine Flanke von Falke gegen den langen Innenpfosten und wird dann vom FCSP-Spieler auf der Linie geklärt. In der 1. Minute der Nachspielzeit markierte HFC Falke einen weiteren Treffer. Aus der eigenen Hälfte nagelte ein Spieler den Ball per Fernschuss mittig ins Gehäuse. Der Keeper war beim Gegentor erneut chancenlos, weil er bei einer Ecke mit in den Strafraum des Gegners aufgerückt war. Dann war Schluss.
Das Fazit FCSP 3 gegen HFC Falke
Nach Schlusspfiff stand ein 1:3 zu Buche. Die HFC Falke gingen in einem ereignisreichen Duell erfolgreich zu Werke und sicherten sich einen letztendlich verdienten Erfolg auf fremdem Platz mit zwei Toren Unterschied. Die Dritte Herren zeigten sich angesichts der Pleite vor heimischem Rund geknickt. Beide roten Karten waren komplett unnötig und haben das Team stark geschwächt. Trotzdem haben die Boys in Brown offensichtlich bis zum letzten Moment noch an den Ausgleich geglaubt und diesen auch fast noch unmittelbar vor dem 1:3 erzielt.
Nach dem der HFC Falke mit seinen Fans nun mal wieder mit „Scheiß St. Pauli“-Rufen (was auch sonst!) den Auswärtssieg sehr ausgiebig feierte, hatte Bubu scheinbar die Schnauze voll von denen und hat einfach das Licht ausgeschaltet. Er ist mein Held des Tages!
In diesem Sinne: Hamburg ist Braun-Weiß!
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