Am Sonntag morgen ging es mit der Reisegruppe 1. Frauen mit dem Metronom nach Celle zum Auswärtsspiel von FC St. Pauli 1. Frauen.
Die Gegnerin waren ESV Fortuna Celle, welche momentan im Tabellenkeller dahindümpeln.
Die Anreise zum Spielort in Celle
Die Bahn fuhr fast pünktlich los. Die Fahrt bis Uelzen war unauffällig und entspannt. Kurz vor Uelzen gab es dann eine wichtige Lautsprecherdurchsage, die wie folgt lautete:
Hier eine wichtige Ansage für die, die nach Magdeburg reisen wollen. Ski Ba Bop Ba Dop Bop Grüp grr blub bla rulps öh öh.
Diese wichtige Aussage kam so rüber, als würde ein Internetradio 2-3 mal die Sekunde einen Aussetzer haben. Ein hoch auf die moderne Technik bei der Bahn!
Zum Glück will bestimmt eh niemand freiwillig nach Magdeburg. Der Umstieg Richtung Celle lief problemlos, auch wenn 1.000 Menschen wieder mal der Meinung waren mit 10.000 Koffern direkt an der Treppe stehen bleiben zu müssen, so dass wirklich niemand mehr auf den Bahnsteig raufkommt. Aber gut, Rücksichtnahme und Lesen sind Dinge, die heute eh immer häufiger verloren gehen.
Im Zug gesellten wir uns zu einem einsamen Wolfsburg-Fan. Aber wir waren lieb, hatten fast schon Mitleid.
Ankunft in Celle
In Celle angekommen wurden wir direkt mit einer verwirrenden LED-Laufschrift konfrontiert.

Und alle so Hä? Damit die Reise aber nun auch als Bildungsreise durchgeht, hier die Aufklärung von Wikipedia, was eine Tautologie überhaupt ist.
Eine Tautologie (altgriechisch ταυτολογία von ταὐτό t’autó [aus τὸ αὐτό] „dasselbe“ und -logie), auch Verum (lateinisch verum „wahr“) genannt, ist in der Logik eine allgemein gültige Aussage, das heißt eine Aussage, die aus logischen Gründen immer wahr ist. Beispiele für Tautologien sind Aussagen wie „Wenn es regnet, dann regnet es“ oder „Das Wetter ändert sich oder es bleibt, wie es ist.“
Quelle: Wikipedia
In Celle warteten wir noch ein paar Minuten auf Berlin-Nachzügler und dann gingen wir erstmal am Knast und an der Aller zum Ground von Fortuna Celle.


Die Stürme dieses Jahr haben der Verpflegungsbude hart zugesetzt, aber in Celle wusste man sich professionell zu helfen und reparierte das Dach fachmännisch.

Nach einer kurzen Stärkung ging es dann auch schon los.



Das Spiel ESV Fortuna Celle gegen FC st. Pauli 1. Frauen
Halbzeit 1 in Celle
Die erste Hälfte verlief mit gefühlt 80 % Ballbesitz für St. Pauli. Die Girls in Brown erspielten sich viele Möglichkeiten, aber der letzte Pass war zu oft unkonzentriert, so dass die 5er Kette der Cellerin ein Gegentor ohne riesige Probleme vorerst verhindern konnte.

Und wenn die Spielerin von Celle mal nicht zur Stelle waren, dann half der seifige Rasen, auf dem unsere Spielerin häufig wegrutschten. Auch Celle hat tapfer versucht eigene Torabschlüsse zu erarbeiten. Trotz deutlicher Feldüberlegenheit von St. Pauli war Celle spielerisch nicht komplett untergegangen.
In der 24. Minute dann ein gut geschossener Freistoß von St. Pauli. Kathrin Maria Miotke beförderte den Ball aus 40 Metern auf den Kopf von Nina Philipp, die an die Latte köpfte. Die Keeperin war da wohl auch noch dran, auf jeden Fall gab es Ecke. Die wurde gut reingeflankt, in der Mitte fällt der Ball vor die Füße einer Kiezkickerin die wegrutschte und somit eine Megachance liegen ließ.

Ansonsten gab es viele Möglichkeiten, aber kaum riesige Chancen in der ersten Halbzeit. Celle stand mit ihrer 5er, teilweise sogar 6er Kette, ordentlich und machte es unserer Offensive echt schwer. Man merkte kaum, dass Celle auf einem Abstiegsplatz steht.
Halbzeit 2 in Celle
In der zweiten Hälfte dauerte es 10 Minuten bis Ann-Sophie Greifenberg das erlösende 0:1 erzielte. Sie bekam einen perfekten Pass direkt durch die Schnittstelle auf den Fuß und war dann ganz alleine vor Celles Torhüterin und versenkte die Pille eiskalt.

In der 59. Minute dann fast die gleiche Situation noch einmal. Nur dieses mal war es Nina Philipp, die vor der Torhüterin auftauchte und netzte. Es stand nun also 0:2 für die Favoritin von der Elbe.
St. Pauli war phasenweise klar überlegen. In der 75. Minute hatte Ilijana Kljajić eine Doppelchance. Erst ging ein Ball gegen den Pfosten, einen Moment später hielt die Torhüterin einen Schuss von Ihr.
Nach diversen Möglichkeiten für St. Pauli den Sack endgültig zuzumachen, begannen die letzten 10 Minuten. Und die hatten es wieder mal in sich.
In der 81. Minute war Tara Zimmermann viel zu weit vor der Bude, die Celler Spielerin schoss, aber zum Glück fälschte noch ein Fuß einer Kiezkickerin den Ball ins Aus ab. Sonst hätte es bestimmt gescheppert. Die anschließende Ecke brachte nichts ein.
Linienrichterin mit technischen Problemen
Nur eine Minute später war dann die Fahne der Linienrichterin kaputt. Nach einer spontanen Not-OP ging es für die Fahne aber weiter. Die Fans hätten sonst sicher auch mit einer Fahne weitergeholfen. So stimmten wir „Auswechselfahne, ihr braucht ne Auswechselfahne“ ein.

Dann ein Einwurf für Celle und ein Pass in die Mitte und Schuss. Der Ball ging mittig mit aller Wucht unter die Latte zum 1:2 Anschlusstreffer. Tara Zimmermann wahr machtlos.
Nun waren die Girls in Black hoch motiviert noch einen Punkt zu holen. Aber überragende Schüsse in Minute 84 und 92 konnte Tara Zimmermann mit richtig guten Glanzparaden aus dem Winkel fischen. Nach dem Spiel hatte Sie auch ein leichtes Grinsen im Gesicht, scheint ihr Spaß gemacht zu haben.
In der 88. Minute gab es noch einen Lattenkracher von Nina Philipp aus gefühlt dem Mittelkreis. Ansonsten war Celle in der Vorwärtsbewegung. Doch zu aller braun-weißen Erleichterung konnte ein zweites Gegentor, auch dank der starken Tara Zimmermann, verhindert werden.

Nun hieß es warten auf das Ergebnis vom Spiel Bremen II gegen Limmer.
Die Aftershow-Party und der Heimweg
Beim Abreisen waren ein paar einheimische verwirrt, wie viele Menschen aus Hamburg angereist sind. Auswärtsfans sind im Frauenfußball wohl immer noch eine seltene Spezies.

Nun gingen wir am Knast vorbei Richtung der Kneipe Morlock. Hier wurde dann bis kurz vor 18 Uhr die Kehle befeuchtet.

Zwischendurch wurden die Pommesvorräte beim Dönermann auf 0 reduziert. Etwa 4,5 Portionen waren es am Ende, die dem Dönermann akute Pommesarmut brachten.

Kann ja mal passieren, so ein Pommesmangel. Scheinbar kauft man hier sonst nicht solche Delikatessen.
Ungefähr 90 Minuten nach Abpfiff kam dann das Ergebnis vom Spitzenspiel des Spieltags rein. Die 2. Frauen von Werder Bremen konnte nach Rückstand noch die 1. Frauen vom TSV Limmer schlagen.
Spitzenreiter Spitzenreiter hey hey!
Und das mit 2 Spielen weniger. Meppen II ist zwar punktgleich, hat aber noch ein Nachholspiel gegen uns. Das können Anfang Dezember also echte Bigpoints für unsere Mädels werden.

Am Bahnhof auf dem Bahnsteig warteten wir dann ein paar Minuten auf die Bahn. Im Hintergrund ertönten Kirchenglocken zum Abschied. Wir vermuteten, dass war die Entwarnung für die Einwohner. Die Zecken verlassen das kleine Örtchen und alle können wieder sicher aus Ihren Häusern gehen. Man spürte förmlich die Erleichterung der Celler Einwohner.
In der Schlussetappe von Uelzen nach Hamburg gab es noch ein wenig Stress mit einem extrem unhöflichen Metronom-Mitarbeiter wegen eines Kaltgetränkes. Inhaltlich hatte er recht und das wurde auch schnell eingesehen. Aber sein Ton war unterirdisch. Das habe ich auch schon ganz anders im Metronom erlebt. Naja, vielleicht hatte er ja nur einen schlechten Tag. Wer weiß das schon?!
Schlussendlich kamen wir alle in Hamburg an und alles war gut. Bis zum nächsten mal. :-D
Nun heißt es morgen an der Feldarena Pokalauswärtsspiel der 1. Frauen bei der 2. Frauen. Alle hin da! Anpfiff ist 19:30 Uhr und für Glühwein wird gesorgt sein.
Forza St. Pauli Frauenfußball!
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