Die Jugendberufsagentur soll jugendlichen Schülern helfen einen passenden Ausbildungsberuf zu finden. Im Bekanntenkreis wurde nun getestet, was dieses in der Praxis bedeutet.
In dem Flyer der Jugendberufsagentur wird damit geworben, dass die Beratungsstellen immer für einen da sind. Im Wortlaut heißt das bei denen dann „WIR SIND FÜR DICH DA!“. Sehr löbliche Einstellung, da immer mehr Jugendliche Hilfe bei der Jobfindung benötigen.
Schaut man sich die Öffnungszeiten der Beratungsstellen an, gibt es einen ersten Indiz dafür, das hier die Aussage nur eingeschränkt der Wahrheit entsprechen kann. So heißt es im Flyer, dass Schüler spontan am Montag bis Freitag zwischen 8:00 Uhr und 12:00 Uhr sowie Donnerstags noch von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr vorbeikommen können. Schüler, die ungerne Schulstoff verpassen wollen, haben also in Hamburg maximal 2 Stunden in der Woche, die man zur Beratungsstelle gehen kann. Warum sind solche Stellen nicht pauschal Nachmittags auf, so dass mehr Schüler die Möglichkeit haben, dort Hilfestellungen zu bekommen?
Na gut, man kann wohl auch Termine vereinbaren. Da Donnerstags bei dem Betreffenden immer schwierig ist, wurde also versucht ein Termin zu vereinbaren. Dafür wurde die kostenlose Hotline der Jugendberufsagentur angerufen. Damit begann eine Odyssee des Kopfschüttelns.
Die Hotline führte zu einer netten Person, welche aber im Endeffekt nichts wirklich zu sagen hatte. Die Nummer führt zu einer Telefonzentrale in der man 25 Minuten die Daten des Kindes kundtun muss. Am Ende dieser Mega-Datenerfassung kam dann die Frage nach der Rentenversicherungsnummer des 15-jährigen. Ohne die kann es keinen Termin geben. Wozu muss man bitte die Rentenversicherungsnummer für ein Beratungsgespräch haben? Um zu prüfen ob das Kind wirklich existiert oder was? So nen Schwachsinn!
Dann wollte die Frau am Telefon noch wissen, was der Junge denn von Beruf werden möchte. Da er es nicht weiß, wurde es so der Telefonistin so mitgeteilt. Diese reagierte sehr abweisend mit dem Satz:
„Wenn das Kind noch keine Idee hat, dann wird es aber sehr schwierig ihn zu beraten.“
Gemäß deren Flyer ist dieses aber natürlich die Kernaufgabe der Jugendberufsagentur. Wenn der Junge wüsste, was er werden möchte, müsste man da ja auch keinen Termin machen. Was für eine schwachsinnige Frage also.
Im Flyer heißt es wie folgt zu dem Thema Berufsfindung:
- „Wir beraten und unterstützen dich“ oder auch
- „den zu Dir passenden Beruf oder das geeignete Studium zu finden“ sowie
- „der Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz“
Am Ende des ganzen Gesprächs gab es dann einen Termin… nicht. Denn die Frau am Telefon hat gar keine Befugniss Termine zu vergeben. Sie leitet jetzt die Daten an die zustündige Person in der Jugendberufsagentur weiter. Zuständig für diesen Jungen ist genau eine Person! Diese war auch leider gerade krank, daher weiß man natürlich auch nicht so genau, wann der Termin sein wird. Es wurde eine Einladung per Post avisiert.
Alles in allem keine sehr hilfreiche Einrichtung nach den ersten Erfahrungen. Ich denke die Einstufung als Behördenschwachsinn ist durchaus gerechtfertigt.
Und weil es so schön ist, hier noch mal der Flyer mit den tollen Werbeversprechen.

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