KZ-Gedenkstätte Wandsbek

Gedenkstätte KZ-Außenlager Wandsbek

In Wandsbek gibt es eine Gedenkanlage, welche an die Opfer des KZ-Außenlagers Wandsbek gedenkt. Ich habe diese an der Ahrensburger Straße 162 / An der Rahlau besucht. Hier findet ihr nun ein paar Informationen dazu.

Gedenkstätte KZ-Außenlager Wandsbek

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs riss man die Baracken ab und baute hier Produktionshallen. Seit Mai 1988 steht an dem Ort eine Erinnerungstafel. 2004 wandelte sich das Gewerbegebiet in ein Wohngebiet und es wurde eine Gedenkanlage eingerichtet. Dafür setzte man die noch bestehenden Zaunpfähle ein und stellte einen Wäschetrog aus dem KZ-Außenlager auf.

Nur 3 Jahre später wurde öffentlich Kritik an der Gestaltung der Gedenkanlage laut. Außerdem ist der Ort nicht öffentlich zugänglich. Beim Bebauungsplan versäumte die Stadt, dieses vorzuschreiben.

Inzwischen gibt es eine weitere Gedenkstätte neben der bereits existierenden. Diese sind durch einen Zaun voneinander getrennt. Die neue Anlage wurde im Mai 2010 im Beisein von 3 ehemalig inhaftierten Frauen eingeweiht. Kurz vor der Eröffnung wurde die neue Gedenkstätte mit Hakenkreuzen beschmiert und auch beschädigt.

Ende Oktober 2010 gestalteten Schüler des Charlotte-Paulsen-Gymnasiums eine Erweiterung des Mahnmals. Das Mahnmal der Schüler stellt nun den Mittelpunkt der Gedenkanlage dar. Es handelt sich um 2 ineinander verschlungene und mit Ketten umwickelte Steinwinkel. Auf Glastafeln drumherum sind die Namen der Opfer aufgeführt. Die Schüler wurden 2011 für ihr Engagement mit dem Bertini-Preis ausgezeichnet.

Die Geschichte des KZ-Außenlager Hamburg-Wandsbek

Das Außenlager vom KZ Neuengamme bestand von Sommer 1944 bis Mai 1945 in Hamburg-Tonndorf. Hier kamen mehr als 500 Frauen unter, welche Zwangsarbeit leisten mussten. Bevor das Außenlager 1944 für die weiblichen Häftlinge ausgebaut wurde, gab es hier bereits seit 2 Jahren ein Lager für 200 Ostarbeiterinnen.

Während der Zeit als Außenlager für das KZ Neuengamme gab es insgesamt 3 verschiedene Lagerleitungen. Dieses waren SS-Unterscharführer Johannes Heinrich Steenbock, SS-Untersturmführer Max Kirstein und zum Ende hin Friedrich Wilhelm Hinz.

Das Leben und Sterben im KZ-Außenlager

Im Sommer 1944 wurden 500 Frauen aus dem KZ Ravensbrück in das Lager Wandsbek gebracht. Die Frauen waren nach Meinung der Nationalsozialisten politisch und kamen aus verschiedenen Nationen. Im Lager haben 20 Aufseherinnen die Gefangenen überwacht. Während der Zwangsarbeit wurden zur Überwachung bis zu 10 ehemalige Zollbeamte eingesetzt.

Die inhaftierten Frauen mussten abwechselnd in 12-Stunden-Schichten arbeiten. Dabei wurden die meisten in der Rüstungsproduktion eingesetzt. Im Frühjahr 1945 drosselte das NS-Regime die Produktion. Viele Zwangsarbeiterinnen wurden dann zum Trümmer wegräumen eingesetzt.

Im März 1945 gab es von den Drägerwerken Versuche mit inhaftierten Frauen. Die Verantwortlichen sperrten Frauen in mehrere Luftschutzbunker, um zu erforschen, wie lange ein Mensch in einem gasdichten Bunker ohne Belüftung überlebt.

Viele Frauen starben durch schwere Misshandlungen. Mehrere KZ-Häftlinge ermordeten die Nazis bei Fluchtversuchen. Raja Ilinauk erhängten die Nazis im Lager Wandsbek, weil ihr eine Gussform heruntergefallen ist. Das wurde ihr als Sabotage ausgelegt.

Die Räumung des KZ-Außenlagers Wandsbek

Am 1. Mai 1945 brachte das Schwedische Rote Kreuz die meisten Frauen mit der Bahn von Altona in Sicherheit. Die restlichen weiblichen Häftlinge kamen in das KZ-Außenlager Hamburg-Eidelstedt, wo sie 4 Tage später durch die britische Armee befreit wurden.

Die Konsequenzen für die Verantwortlichen des Lagers

1947 kam es zu einem Folgeprozess zum KZ-Neuengamme-Hauptprozess, in dem es um das Wandsbeker Lager ging. 3 Angeklagte wurden freigesprochen, u. a. auch der letzte Lagerleiter Friedrich Wilhelm Hinz. SS-Unterscharführer Johannes Heinrich Steenbock verurteilten die Briten zu 20 Jahren Gefängnis. Weitere Personen verurteilte man zu 5 Jahren Haft.

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