Fußballfans gegen Homophobie Hallenmasters 2019 Gruppenfoto

Fußballfans gegen Homophobie Hallenmasters 2019 in Berlin

Meine wundervolle Frau und ich sind am Freitag zu einer nicht feierlichen Uhrzeit in den ICE in Richtung Berlin gekrabbelt. Ziel war unter anderem das „Fußballfans gegen Homophobie Hallenmasters 2019“. Am Freitag stand dann aber erst einmal ein wenig Sightseeing in der Berliner Innenstadt an. Hier ein kleiner Rückblick auf die 2 Tage in Berlin.

Sightseeing in Berlin

Kaum waren wir aus dem Zug raus, stellten wir fest, es ist kälter, als laut Wetter-App zu erwarten war. Gerade erst 20 Minuten in Berlin gewesen und schon das erste Mal shoppen gewesen. Mit wärmenden Handschuhen ging es dann über die Spree Richtung Bundestag. Kurz einen Schnappschuss dieses Bauwerks gemacht und schon waren wir am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas.

Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas

Nach einem Moment des Innehaltens ging es dann zum Touri-Hotspot überhaupt, dem Brandenburger Tor. Dank der Uhrzeit und des mitgebrachten Hamburger Wetters waren hier nicht so viele Leute. Sehr angenehm.

Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Dann ging es weiter zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Hier schlenderten wir eine Weile durch die Gänge. Schade, dass so viele Menschen das Denkmal eher als Spielplatz und Selfie-Location sehen. Aus meiner Sicht sollte das ein Bereich der Ruhe und Erinnerung sein. Das haben wir hier so leider nicht erlebt.

Checkpoint Charlie

Wir gingen nun weiter Richtung Checkpoint Charlie. Hier gab es noch ein Stück der Berliner Mauer zu sehen. Ich verstehe weiterhin nicht, wieso auch heute wieder so viele Menschen nach geschlossenen Grenzen schreien. Sollte man nicht aus der Geschichte lernen, was für ein Elend geschlossene Grenzen bedeuten können? Frei sein schockt doch viel mehr.

Dann gingen wir zum Checkpoint Charlie. Warum wundert es mich nicht, dass hinter der Hütte direkt ein McDonalds zu finden ist?

Nach dieser eher gruseligen Touri-Erfahrung in Berlin gingen wir nun zu unserem eigentlichen Hauptziel des Tages, dem Jüdischen Museum Berlin.

Ist das Kunst oder kann das weg?

Doch auf dem Weg dahin gab es noch ein paar verwunderliche Dinge. Zum einen fanden wir am „Museum für Kommunikation“ dieses witzige Denkmal.

Hände hoch, wer hat früher in so einem Teil schon mal telefoniert? Ich häufig. Damals noch mit den Telefonkarten, die man teilweise durch Wärme noch mal mit ein paar Pfennig aufladen konnte. Anschließend ging es an diesem skurrilen Shit vorbei.

Das geht doch nun aber wirklich als Müll durch, oder?

Jüdisches Museum Berlin

Nur einen kurzen Moment später kamen wir dann endlich am „Jüdischen Museum Berlin“ an. Leider werden 2 von 4 Etagen aktuell umgebaut, sodass wir nicht die volle Ausstellung zu sehen bekommen haben.

Die Einlasskontrollen sind recht knackig, mit Metalldetektor und Tasche durchleuchten. Es ist wirklich traurig, dass in der heutigen Zeit solche Sicherheitsvorkehrungen für jüdische Einrichtungen noch immer nötig sind. Im Verlaufe der Ausstellung konnte man aber auch erkennen, dass diese Kontrollen leider wichtig sind.

Ansonsten fand ich die Ausstellung sehr informativ, auch wenn noch einige Fragen offenblieben. Ich werde also noch einmal da hinfahren, wenn dann das Museum vollständig geöffnet ist.

Die Auslosung der Gruppen

Nachdem das Sightseeing nun beendet war, ging es kurz in das Hotel, um die Taschen zu entsorgen. Jetzt ging es unbelastet in den Abend. Dann liefen wir Richtung Hauptbahnhof, die erste Reisegruppe von Roter Stern Kickers 05 begrüßen und deren Schlafunterkunft (eine nette Kneipe) zu inspizieren. Allein der Vorhof ist schon äußerst sympathisch.

Dann ging es mit einem kleinen Umweg über die Hackesche Höfe. Da wollte eine mir bekannte Person unbedingt in einen Laden für Ampelmännchen. Mir ist unklar, warum die Ost-Ampelmännchen so einen Reiz ausmachen. Muss was mit Nostalgie zu tun haben.

Dann ging es weiter zum Alex. Dort haben wir noch einen Happen gegessen und live die Invasion der Außerirdischen beobachten konnten. Ich sage euch, hier in Berlin ist was los!

Nun ging es ins Scharni38, ein sympathischer Ort, an dem die Begrüßung und Auslosung für das FfgH-Hallenmasters durchgeführt wurde. Waren ordentlich viele Menschen da und es gab ein paar interessante Gespräche.

Bei der Auslosung haben die Frauen und Herren von Roter Stern Kickers 05 dann Filmstadt Inferno 99 (Ultras vom SV Babelsberg 03) zugelost bekommen. Damit stand also unsere Spielgemeinschaft für den nächsten Tag fest. Wir fuhren dann wieder ins Hotel, da wir mindestens genau so müde waren wie die Fahrräder in Berlin.

Fußballfans gegen Homophobie Hallenmasters 2019

Wieder mal früh am Morgen klingelte der schäbige Wecker. Immerhin mehr Schlaf als die Nacht davor. So stapften wir morgens durch den Tiergarten zur Bahn und fuhren zur Sporthalle. Direkt daneben mit Blick in die Halle ist die Polizeiwache Abschnitt 26. Da fühle ich mich gleich viel sicherer. Man weiß ja nie bei so viel linksgrün versifften Gutmenschen-Fußballfans.

Ein paar RSKler*innen waren schon da, Filmstadt Inferno 99 kam kurz nach uns. So suchten wir uns einen Platz auf der Tribüne und schmückten „unseren“ Block, bevor die restlichen RSKler*innen ankamen. Dann ging es mit der Begrüßung los.

Spiel 1 gegen TeBe Party Army & Lillienfans

Schnell lag die Spielgemeinschaft vom RSK und FI99 mit 0:2 hinten. Doch das Team kämpfte sich in das Spiel rein und Torge hatte nach Vorlage von Gianna die erste gute Torchance. Kurz vor dem Spielende gönnte sich Torge noch das 1:2. Der Ausgleich kam dann aber nicht mehr zustande. Das war insgesamt das 3. Spiel des Turniers und das Erste, in dem Tore gefallen sind.

Spiel 2 gegen Türkiyemspor & RSL Fanszene

Die Gegner hatten ihr erstes Spiel deutlich gewonnen und haben auch gegen den RSK & FI99 schnell 2 Tore geschossen. Es war mir bereits klar, da sehen wir den zukünftigen Turniersieger. Doch hier kämpfte sich unser Team wieder ran und Torge verkürzte auf 1:2. Aber auch dieses Mal konnte der Ausgleich leider nicht erzielt werden.

Spiel 3 gegen Black Corner & Endeavour 3000

Überraschend, aber RSK & FI99 gingen direkt mit 0:2 in Rückstand. Sehr unkreativ von den Gegner*innen immer erst einmal 2 Tore zu schießen. Aber ein Mitspieler von FI99 netzte früh zum Anschlusstreffer. Unsere Spielgemeinschaft hatte nun Chancen über Chancen. Selbst auf den Rängen war plötzlich richtig Stimmung. Dann der Ausgleich durch Torge, doch das 2:2 wurde leider übersehen und so endete das Spiel trotz weiterer Möglichkeiten offiziell mit 1:2. Ganz traditionell also. Hätte für das weiterkommen aber auch kein Unterschied gemacht.

Ach ja, erwähnte ich, dass Katja hier fast ein Tor aus dem eigenen Kasten erzielt hätte? Nur im zweiten Nachfassen konnte der Keeper den Ball noch mit Mühe und Not retten. Wäre sicher das Tor des Turniers gewesen.

Gruppenfoto mit allen Teams

Nachdem die Vorrunde beendet war, gab es noch einmal ein Gruppenfoto mit allen beteiligten Teams. Das möchte ich euch nicht vorenthalten.

Spiel um Platz 15 gegen Queer Referees & Eurodance Hooligans

Die Damen und Herren von Roter Stern Kickers 05 und Filmstadt Inferno 99 wollten unbedingt noch ein positives Ergebnis zum Abschluss des eigenen aktiven Spielbetriebs an diesem Tag. So legte die Spielgemeinschaft auch los. Malte erzielte mit seinem vermeintlichen Premierentor für den RSK das 1:0 und ein Spieler von FI99 traf anschließend schnell zum 2:0.

Dann kam Maks Moment. Für diese eine Aktion hatte er den ganzen Tag trainiert und die Kräfte geschont. Er bekam den Ball, nagelte das Ding in die Maschen und zack stand es 3:0. Zeitgleich verletzte sich leider eine Gegenspielerin von Eurodance Hooligans, als Sie ihrem Gegenspieler hinten in die Beine rein lief. Gute Besserung! Durch diese Verletzung herrschte ein wenig Konfusion in der Halle. Obwohl es mit einem Anstoß weiter ging, erschien sein Tor nicht auf der Anzeigentafel.

Das nächste 3:0 erzielte wieder ein Spieler aus Babelsberg und dann flitzte Torge plötzlich mit dem Ball noch mal über den ganzen Platz und traf zum 4:0 Endstand. Am Ende waren alle froh, mit dem Gefühl eines Sieges aus dem Turnier zu gehen.

Die Siegerehrung des Fußballfans gegen Homophobie Hallenmasters 2019

Am Ende wurde, wie von mir vermutet, die Spielgemeinschaft Türkiyemspor & RSL Fanszene klar und verdient Sieger des Turniers. Außerdem wurde an diesem Tag viel Geld für gute Zwecke gesammelt.

Das war ein tolles Turnier und mein Dank gilt allen Menschen, die dieses Hallenmasters möglich gemacht haben. Bis zum nächsten Mal!

Im Anschluss ging es was Essen und anschließend mit dem Zug nach Hause. 2 Tage Berlin reichen dann auch. Waren aber 2 schöne Tage beim „Fußballfans gegen Homophobie Hallenmasters 2019“.

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