Sternfahrt 2017 vor der Auffahrt zur Köhlbrandbrücke

Meine Sternfahrt 2017 von Blankenese bis Veddel

Am Sonntag war in Hamburg die Sternfahrt 2017. Wie jedes Jahr gab es eine große Auswahl an Startpunkten. Ich habe mich für den Start an der S-Bahn Blankenese entschieden. So fuhr ich morgens aus Farmsen mit der Bahn an meinen Startpunkt.

Aber was ist eigentlich diese „Sternfahrt“?

Fahrrad-Sternfahrten sind im Endeffekt Fahrrad-Demonstrationen. Bei dieser fahren die Teilnehmer zur Abschlusskundgebung aus allen Himmelsrichtungen mit dem Fahrrad zum Zielort. Es geht zum Beispiel darum, den sonstigen Verkehrsteilnehmern eine klimafreundliche Alternative aufzuzeigen. Aber auch für mehr Akzeptanz in der Politik und durch die anderen Verkehrsteilnehmer wird geworben. Bei der Sternfahrt fährt man teilweise über Straßen, welche sonst für den Radverkehr komplett gesperrt sind. In Hamburg ist das z. B. die Köhlbrandbrücke.

Meine Erlebnisse von der Sternfahrt Hamburg 2017

Los ging meine Reise am S-Bahnhof Blankenese. Mit einer etwa 15-minütigen Verspätung kam die Gruppe aus Wedel bei uns an. Es wurde sich einfach eingefädelt und ab ging die Sternfahrt 2017.

Auf der Elbchaussee

Anfangs fuhren wir die Elbchaussee entlang Richtung Altonaer Balkon. Der Tourabschnitt lief völlig entspannt. Da es meine erste Fahrt in einer großen Gruppe war, habe ich mich erst einmal orientiert. Aber bis zum Altonaer Balkon war die Reisegruppe noch sehr überschaubar. Nach ein paar Minuten entspannten radeln kamen wir dann beim nächsten Sammelpunkt, dem Altonaer Balkon, an. Hier, würde ich sagen, hat sich die Gruppengröße mehr als verdoppelt.

Hier kam es auch zu ersten Diskussionen mit verständnislosen Autofahrern. Die meisten waren bisher sehr freundlich und teils neugierig. Aber am Altonaer Balkon gab es eine Menge Menschen, deren Hupe ausgiebig getestet wurde. Eine Frau stieg sogar aus dem Auto und rannte wüst pöbelnd auf die Motorradpolizisten zu. In diesem Moment ging die Radtour aber schon weiter. Manchmal hilft einfach tief durchatmen, liebe Autofahrer.

Altona bis zu den Elbbrücken

Nun ging es durch Altona Richtung St. Pauli, Jungfernstieg und schlussendlich in die Mönckebergstraße. Der nächste Sammelpunkt war am Gerhart-Hauptmann-Platz. Hier gab es wohl einen ersten Sturz, der aber scheinbar ohne große Folgen blieb. Es kam zu einer kurzen Pause, in denen wir uns sortierten.

Jetzt ging die Reise weiter Richtung Elbbrücken. Doch bevor wir auf die Elbbrücken fuhren, musste die Gruppe wieder enger zusammenrücken. Rund 10 Minuten dauerte das.

Ab auf die Autobahn

Wir radelten nach den Elbbrücken auf die A255 und am Kreuz Süd auf die A252 und fuhren dann Ausfahrt Harburg ab. Wir sind soeben rund 8-10 Kilometer Autobahn und Bundesstraße gefahren. An der Abfahrt Harburg wurde die Radtour wieder gestoppt, nachdem wir die Radler von der Ausfahrt Wilhelmsburg noch eingesammelt hatte.

Ein Polizist verkündet uns eine längere Wartezeit. Die Lücke von etwa 4 Kilometern zwischen der vorderen Gruppe und einer großen Menge Nachzüglern musste geschlossen werden. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von grade einmal 13 km/h waren wir vorne teils sehr überrascht, wie groß die Lücke ist. Zumal der Untergrund natürlich perfekt zum Fahren ist und es keine ernsthaften Steigungen gab. Aber man konnte sich so mit netten Menschen unterhalten. War auch etwas Schönes.

Von Harburg zur Köhlbrandbrücke

Nach grob einer Viertelstunde ging es dann die Radreisenden vom Bahnhof Harburg und Harburg-Rathaus abholen. Zusammen fuhren wir also über die Buxtehuder Straße, dem Moorburger Hauptdeich und dem Moorburger Elbdeich bis zum nächsten Sammelpunkt, den Vollhöfner Weiden. Das war der letzte Halt vor der Köhlbrandbrücke. Hier haben wir uns ein wenig mit dem Organisator unterhalten. Es werden geschätzt 15.000 Menschen mit Ihren Fahrrädern über die Brücke fahren, war zumindest die Einschätzung des Organisators.

Die Pause dauerte bestimmt auch locker 20 Minuten, aber letztendlich ging es dann los Richtung Köhlbrandbrücke. Beim Start an den Vollhöfner Weiden war es sehr eng. Die Leute sind zum Teil auf die falsche Spur gefahren und viele hatten echte Probleme beim Losfahren. Dass in dieser Enge noch einige meinen, sie müssten vorpreschen, wo man nicht vorpreschen konnte, machte die Situation für unsichere Fahrer*innen nicht gerade einfacher. Nach etwa 500 Metern lockerte es dann aber merklich auf. Auf der 4-spurigen Straße konnte man sich schnell von der Masse absetzen und wieder gefahrlos die Radtour weiterfahren.

Einmal über die Köhlbrandbrücke nach Veddel

Nach etwa 42 Kilometern kam ich dann endlich an der Köhlbrandbrücke an. Hier ist es durch die nur noch 2 Spuren zum Engpass bei der Auffahrt gekommen. Doch kaum war man oben, lichtete sich die Fahrspur. Gefühlt sind die Hälfte aller Radler an den Rand gefahren, um Fotos zu machen. Das gab mir die Möglichkeit, entspannt die Brücke runterzufahren. Man bekommt ordentlich Speed drauf. Hat Spaß gemacht und der Fahrtwind brachte eine nette Abkühlung. Seit der Abfahrt Harburg ist es nämlich sehr warm geworden.

Unten angekommen, mussten wir uns wieder alle sammeln. Bei den ganzen Fotostars könnt Ihr euch vorstellen, wie lange das dauerte. Ich ging erst einmal in den Schatten.

Über die Reiherstieg-Klappbrücke und die Harburger Chaussee ging es nun weiter zum Bahnhof Veddel. Hier wurde sich erneut gesammelt. Ich bin inzwischen bei Kilometer 53 an diesem Tag.

Das Sammeln dauerte wieder ordentlich lange und ich entschloss mich, die Radtour zu verlassen. Ich radelte über die regulären Radwege, Fahrtrichtung Heimat. Viele andere Teilnehmer taten es ebenso und so fuhren alleine mit mir rund 10 Leute Richtung Elbbrücken. Über den Radweg ging es über die Brücke zum Berliner Tor. Bis U-Bahn Wartenau bin ich noch gefahren, dann hatte ich für heute genug. Rund 200 km in 4 Tagen langt nach 3 Wochen vollständiger Fahrrad-Zwangspause.

Hier ein paar bewegte Bilder zu der Tour

Zwischendurch habe ich mit meiner GoPro Hero gefilmt. Das Ergebnis ist noch nicht optimal! Aber es ist mein erstes GoPro-Video mit improvisiertem Fahrradhalter. Ich werde weiter Erfahrungen sammeln und nächstes Mal wird es bestimmt ein besseres Ergebnis!

Fazit zur Sternfahrt 2017 in Hamburg

Ich hatte Spaß an der Sternfahrt 2017. Das Tempo war entspannt und für Groß und Klein geeignet. Ich kann euch nur ans Herz legen, selber mal mitzufahren! Was manchmal ein wenig störte, waren die paar Amok-Radler. Das sind die, welche sich mit Speed in engste Lücken quetschten, nur um dann festzustellen, das war eine Kackidee! Das gab das eine oder andere Mal beinahe unnötige Unfälle.

Aber warum sollte es bei so einer Veranstaltung auch nicht ein Querschnitt aller Fahrtypen geben? Hätte mich gewundert, wenn es anders gewesen wäre.

Auch waren die Reaktionen der Autofahrer sehr unterschiedlich. Von einem freundlichen Moin über Mittelfinger bis hin zum exzessiven Hupen war alles vertreten. Aber insgesamt war die Stimmung eher positiv, auch bei den Autofahrern, welche ich erlebt habe. Nächstes Jahr suche ich mir dann eine neue Route, vielleicht ab Bad Oldesloe oder Elmshorn, mal sehen.

Seid ihr mitgefahren? Wie waren eure Erfahrungen auf der Sternfahrt 2017? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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